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Cytomegalieinfektion nach Transplantation 20 Jul 2023 12:06 #523385

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Hallo zusammen,
mein Mann (69 Jahre alt) bekam Anfang Mai eine neue Niere. Auch nachdem 6 Wochen vergangen waren ging es ihm nie wirklich gut. Er hatte ständig Magen-Darm Probleme und wir dachten, dass es wohl das Immunsuppressiva sei, was er nicht vertrug. Er sollte nun in Absprache mit dem TX- Zentrum Myfortic bekommen als er abends einen Anruf erhielt er sollte ins Krankenhaus weil er eine Cytomegalieinfektion hat. Da er dieses Virus noch nicht hatte bekam er seit der Transplantation Valyte, der Spender war positiv. Nun vermutet man, dass er sich vom Organspender trotz der Prophylaxe angesteckt hat. Gestern hat er eine Darmspiegelung gehabt um auszuschließen, dass das Virus auch im Magen-Darm Trakt ist.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und wie sieht die Prognose aus, das Virus bleibt ja dann im Körper und kann wieder reaktiviert werden.
Zur Zeit bekommt mein Mann Infusionen. Leider ist der entsprechende Wert darunter nach dem Sinken wieder recht gestiegen, so dass man nun mikrobiologisch abklärt was helfen könnte.
Liebe Grüße
Kathy

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Cytomegalieinfektion nach Transplantation 20 Jul 2023 14:54 #523388

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Cytomegalie gehört zu den Herpes-Viren.
Sogut wie jeder erkrankt im Verlauf seines Lebens daran, bis zum 40ten Lebensjahr haben etwa 90% der Deutschen eine Infektion mit CMV durch oder tragen es still in sich.

Ich bin Dialysepatient und renne seit meiner Jugend mit nicht-ausgebrochenen CMV-Viren herum. Sprich im Blutbild sind die Virenkörper positiv, die Antikörper negativ. So kann das über Jahre gehen.

CMV ist also so häufig wie ein gewöhnlicher Schnupfen.

Das Gefährliche bei CMV ist eher die Reaktivierung des Immunsystems als das Virus selbst, das als ziemlich harmlos gilt.
Da muss man also mit den Medikamenten sparsam umgehen und der Heilung Zeit lassen, zu radikal/intensiv vorzugehen würde der Niere mehr Schaden als nutzen.

Im Idealfall sollte dein Mann irgendwann Antikörper gegen CMV entwickeln und dann für ein paar Jahre Ruhe haben. Es besteht aber die Gefahr, dass das reaktivierte Immunsystem auch Antikörper gegen die Spenderniere produziert.
Im Zweifelsfall also das CMV ignorieren und das Immunsystem trotzdem stark unterdrücken, Hauptsache der Spenderniere gehts gut.

Und wenn dein Mann erst in ein paar Monaten Antikörper gegen CMV entwickelt ist das auch ok, Hauptsache das Immunsystem bleibt dabei ruhig und lässt die Spenderniere in Ruhe.
=heißt hauptsache die Entzündungsmarker im Blutbild bleiben niedrig. Je weniger Entzündung umso ruhiger der Krankheitsverlauf.

lg
Chris

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Cytomegalieinfektion nach Transplantation 20 Jul 2023 17:38 #523389

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Hallo Kathy, das ist wirklich ein Problem. Hör bitte aber nicht auf Christian, das ist Bullshit, was er schreibt. CMV ist gefährlich für Menschen mit unterdrücktem Immunsystem. Nie wird Dein Mann unter der Immunsuppression Antikörper bilden. Erst recht würden Deine Ärzte es nicht dem Körper überlassen, sich zu wehren. Und sie tun ja etwas.

Ich war wie Dein Mann bei meiner TX 2001 auch negativ, habe aber ein postives Organ bekommen. Die Wahrscheinlichkeit ist halt sehr groß, da stimmt, was Christian schreibt. Ich habe sofort 3 Monate eine Prophylaxe mit Gangciclovir erhalten (Valcyte gab es damals noch nicht). Kaum waren die 3 Monate um, hat es mich erwischt. Ich hatte einen hohen Titer, wurde noch einmal 3 Monate lang mit dem gleichen Medikament behandelt - und es ist alles gut ausgegangen.

Ich wünsche Euch, dass die Behandlung bei Deinem Mann anschlägt und es ihm bald besser geht, herzliche Grüße, Ulrike
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Cytomegalieinfektion nach Transplantation 25 Jul 2023 12:47 #523418

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Cytomegalie gehört zu den Herpes-Viren. - Richtig
Sogut wie jeder erkrankt im Verlauf seines Lebens daran, bis zum 40ten Lebensjahr haben etwa 90% der Deutschen eine Infektion mit CMV durch oder tragen es still in sich. - Mit steigendem Lebensalter kann die Seroprävalenz bis 90% betragen, in Deutschland geht man aber von 50-60% aus.

Ich bin Dialysepatient und renne seit meiner Jugend mit nicht-ausgebrochenen CMV-Viren herum. Sprich im Blutbild sind die Virenkörper positiv, die Antikörper negativ. So kann das über Jahre gehen. - Stimmt nicht. Virenkörper im Blutbild, sowas gibts nicht. entweder man hat Antikörper, dann positiv, oder eben nicht --> negativ.

CMV ist also so häufig wie ein gewöhnlicher Schnupfen. - ??? Die Erkrankung ist zum Glück nicht so häufig wie Schnupfen, und Antikörper im Blut mit Schnupfen vergleichen???

Das Gefährliche bei CMV ist eher die Reaktivierung des Immunsystems als das Virus selbst, das als ziemlich harmlos gilt. - Das ist nun wirklich Blödsinn. CMV kann sich überall im Körper niederlassen, vom Darm bis zum Nervensystem, und teils schwerwiegende Symptome verursachen. Das Problem bei TX ist ja gerade das unterdrückte Immunsystem, das den Infekt nicht richtig bekämpfen kann.

Da muss man also mit den Medikamenten sparsam umgehen und der Heilung Zeit lassen, zu radikal/intensiv vorzugehen würde der Niere mehr Schaden als nutzen. - Bla Bla...

Im Idealfall sollte dein Mann irgendwann Antikörper gegen CMV entwickeln und dann für ein paar Jahre Ruhe haben. Es besteht aber die Gefahr, dass das reaktivierte Immunsystem auch Antikörper gegen die Spenderniere produziert. - diesen stuß kann man wirklich nicht fachlich kommentieren.
Im Zweifelsfall also das CMV ignorieren und das Immunsystem trotzdem stark unterdrücken, Hauptsache der Spenderniere gehts gut. - Das ist nict nur Stuß, sondern hochgradig gefährlich.

Und wenn dein Mann erst in ein paar Monaten Antikörper gegen CMV entwickelt ist das auch ok, Hauptsache das Immunsystem bleibt dabei ruhig und lässt die Spenderniere in Ruhe.
=heißt hauptsache die Entzündungsmarker im Blutbild bleiben niedrig. Je weniger Entzündung umso ruhiger der Krankheitsverlauf. - - Stuß in Wiederholung.

lg
Chris

Zur Erklärung:
Vor der TX wird ein Risikostatus festgelegt anhand der Antikörperbefunde bei Spender UND Empfänger. Am wichtigsten ist die Konstellation Spender positiv, Empfänger negativ, das nennt man Hochrisikokonstellation. Dafür gibt es im wesentlichen 2 Möglichkeiten: Prophylaxe mit Valcyte für z.B. 6 Monate, oder engmaschige Kontrolle z.B. wochenweise und frühzeitige Behandlung bei Antikörperanstieg. Nachlesen, wenn auch auf medizinisch, hier (www.uniklinikum-saarland.de/fileadmin/UK...t_Sester_CME_CMV.pdf)
Die Überlegung ist die, dass die ersten Monate nach TX am kritischsten sind und die Immunsuppression am höchsten, in der Zeit wäre eine Infektion schlechter verkraftbar als später. Deshalb die Prophylaxe. Sieht man ja auch an deinem Mann. Nach 6 Monaten oder später wäre eine Infektion nicht mehr ganz so problematisch.
Eine lebenslange Prophylaxe mit Valcyte macht man nicht, da dieses langfristig auch Probleme verursacht wie Leukopenie, Thromobopenie etc.
Wenn man die Prophylaxe absetzt, kommt es in irgeindeiner Form zur ausbreitung des Virus von der TX Niere in den körper. Wenn man Pech hat, mit infektionszeichen, wenn man Glück hat, ohne dass man was merkt. Danach richtet sich auch der Behandlungsbedarf. Zum einen gibt es neben Valcyte mehrere Medikamente, die man einsetzen kann, zum anderen versucht man, die Immunsuppression so zu gestalten, dass die Niere nicht abgestoßen wird, der Körper sich aber bestmöglich gegen Infekte wehren kann. Das ist eben einé Gratwanderung.
Nebenbei erwähnt, hatte ich eine CMV Infektion bei Hochrisikokonstellation, beginnend kurz nach Absetzen von Valcyte nach 6 Monaten, ich hatte Durchfall etc., also im wesentlichen Magen-Darm-Symptome. Mein Antikörperstatus war allerdings nur minimal, so daß man erstmal zweifelte, ob es wirklich eine Infektion ist. Ich war dann stationär mit Darmspiegelung und Stufenbiopsien, dabei wurde dann das Virus nachgewiesen. Da es soweit auszuhalten war, und im Hinblick auf die sonstigen Blutwerte - ich hab unter vielen Medikamenten, auch valcyte, Thrombo-. und Leukopenie, haben wir auf eine Behandlung verzichtet und es hat sich wieder normalisiert. allerdings wird weiterhin regelmäßig der CMV und BK-Virus- antikörperstatus gecheckt.

Bei deinem Mann muß man das weiter untersuchen, entscheiden, ob und welche Behandlung man machen kann. das muß man individuell entscheiden. Man kann das gut in den Griff bekommen, bei mir hat es ein paar Monate gedauert, bis ich wieder belastbarer wurde. Also - Geduld....
LG Antonio
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