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Transplantation und Beruf 29 Aug 2020 22:25 #514261

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Hallo an alle hier im Forum und alle die mitlesen.
Ich bin neu hier und habe da mal eine Frage.
Ich bin 38 und bin seit 2 Jahren an der HD, bei mir wurde vor 9 Jahren eine IgA festgestellt. Seit der Dialyse bin ich krankgeschrieben, weil die bisherige Tätigkeit nicht mehr zumutbar ist.
Meine Stiefschwester wäre bereit mir eine Niere zu spenden, es ist also eine (Gott sei Dank) Lebendspende. Von Beruf bin ich Maurer und Kranführer, ich stehe also den ganzen Tag unter freiem Himmel. Die Baustelle ist ja nicht gerade der sauberste Arbeitsplatz. Nun hab ich mich mal mit der Suppression beschäftigt und bin fast umgekippt. Da kommt nun einiges auf mich zu, vor allem als Handwerker. Das Hautkrebsrisiko ist ja um einiges höher, was dann wahrscheinlich dazu führt, dass ich mir die Sonnencreme schichtweise draufschmieren kann. Ob ich in meinem Beruf überhaupt wieder arbeiten kann ist noch offen.
Gibt es hier im Forum Handwerker die Transplantiert sind und in ihrem alten Beruf noch oder wieder arbeiten?? Wenn ich an die Zukunft denke, geht mir der Arsch, aber wie !!:buhuu:

An alle die schon transplantiert sind , alles gute

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Transplantation und Beruf 29 Aug 2020 23:08 #514263

  • Christian
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Hallo Kranführer,

bin zwar nur HD Patient, seit 3 jahren, aber dementsprechend weiß ich auch einiges über TX und Immunsuppression.
Geh halt 2x im Jahr zum Hautarzt und lass dir jedes verdächtige Muttermal entfernen wenn sich was verändert.
Hautkrebs ist ja lächerlicher als ein Bienenstich wenn du frühzeitig beim Arzt bist, da kann dann eigentlich nichts passieren, selbst wenn du jedes halbe Jahr 1-3 neue Muttermale zum Entfernen hast. Irgendwann sind keine mehr da und das verheilt bei guter Wundpflege ohne gröbere Narben. o_O

Wärst du im Handel und hättest viel mit Menschen zu tun, dann müsstest du dir Sorgen machen. Aber Kranführer und Angst vor der Sonne....naja....sei lieber ein Stammkunde beim Hautarzt und nimm Sonnenschutz in einer Menge wie jeder normale Mensch es tun würde.

lg
Chris

P.S.
Ist wie mit den Solarium-Stammgästen die sich jedes Jahr ein neues Melanom vom Hautarzt entfernen lassen und danach genauso wie vorher weiter machen.
Hautkrebs ist lächerlich und ungefährlich, wenn du 2x im Jahr beim Hautarzt bist und ihn dir entfernen lässt bevor er zu einem Problem werden kann.

Hautkrebs ist erst dann eine Gefahr, wenn er jahrelang unbehandelt bleibt, von allen Krebsarten braucht Hautkrebs am längsten um Metastasen in lebenswichtigen Organen zu bilden.
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Transplantation und Beruf 30 Aug 2020 09:24 #514265

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Hallo Kranführer,
vielleicht findet sich hier jemand, der in Deinem Beruf arbeitet. Du könntest Dich dazu aber auch im TX-Zentrum beraten lassen, wie es beruflich für Dich unter der Immunsuppression aussehen kann.

Ich bin in einem ganz anderen Beruf. Wollte aber sagen, natürlich muss man mit der Sonne aufpassen. Hautkrebs ist eben nicht lächerlich (@Christian). Ich habe allerdings 19 Jahre Sandimmun genommen und nie etwas an der Haut gehabt, obwohl ich immer viel an der Sonne gewesen bin, schon aus sportlichen Gründen. Wenn ich im Urlaub am Meer braun geworden war, habe ich mich nicht mal mehr eingecremt. Bin allerdings auch ein dunklerer Typ.

LG, Ulrike
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Transplantation und Beruf 30 Aug 2020 16:18 #514272

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Hallo Kranführer,,

meine Meinung, du solltest Dir vorab ein paar Gedanken machen, wie es nach einer Tx weitergehen soll, mit 38 hast Du noch ein paar Jahre vor Dir. Willst Du bis zum Rentenalter in diesem Beruf arbeiten oder das jetzt als einen Anlass für einen Umstieg nehmen? Dein Beruf lässt sich sicher mit der Tx vereinbaren (mit welchen Besonderheiten, muss jemand beurteilen, der davon mehr Ahnung hat), aber die Frage ist, ob man dazu bereit ist.

Das statistische Hautkrebsrisiko ist massiv erhöht, aber jede Statistik hat eben auch die Glückspilze, die es nicht trifft. Man kann das aber auch die die Immunsuppressiva etwas steuern, das Risiko ist bei Gabe von Calcineurininhibitoren höher als bei mTOR-Hemmern. Da die Wahl der Medikamente, wenn man nix sagt, vom Zentrum übernommen wird, braucht es vorab ein Gespräch, in dem Du äußerst, dass Dir Dein Beruf so wichtig ist, dass Du auf ein bestimmtes Medikament eingestellt werden möchtest.
Wenn Du sagst "Baustelle ist nicht immer der sauberste Arbeitsplatz", mag das stimmen, aber was heißt das konkret? Du hast sicherlich dort wesentlicher weniger engen Kontakt mit anderen Menschen, die Dich anhusten oder anniesen könnten. Das Problem wären eher Dinge, die Du anfasst, einatmest oder an denen Du Dich verletzten kannst, die dann offene Eintrittsstellen schaffen. Wie sah Dein Alltag bisher aus? Verletzt Du Dich häufiger? kleine Schnitte, Abschürfungen etc? Immunsuppressiva können auch die Wundheilung beeinträchtigen und durch das Cortison ist die Haut dünner.
Dreck auf intakter Haut kann man abwaschen, Dreck in einer Wunde ist schlecht.

Wenn ich versuche, mir ein Bild von Dir zu machen; vor der HD: 36, jeden Tag draußen körperlich tätig, jetzt 38, seit 2 Jahren krank geschrieben, weil die vorherige Tätigkeit nicht mehr zumutbar ist...
Dann kann ich mir vorstellen, dass sich Dein Leben und Deine Leistungsfähigkeit und Muskulatur ohnehin etwas geändert hat.
Du solltest Dir im klaren sein, dass so eine OP Dich erst einmal aus den Latschen haut. Danach wirst Du auch nicht da weitermachen, wo Du vor der HD aufgehört hast.

Mach Dir klar, was Du für die Zeit nach der Tx langfristig willst, welche Probleme es geben kann (da wäre bei Dir vllt. auch ein Arbeitsmediziner ein passender Gesprächspartner), zu welchen Kompromissen Du bereit bist (und zu welchen nicht)...

Alles Gute
Anja
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Transplantation und Beruf 30 Aug 2020 17:39 #514273

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Hallo zusammen. Danke für eure Antworten.
Mit dem Arbeitsplatz meinte ich die Hygiene auf der Baustelle, Schmutz und Keime sind ja dort all gegenwärtig, der Bau ist ein hartes Business und kein klimatisiertes Büro. Durch die Supprimierung ist das Infektionsrisiko deutlich erhöt, die Verletzungsgefahr im Handwerk ist ebenfalls recht hoch. Es kommt schon mal vor das man irgendwo hängen bleibt und sich die Haut aufreißt. Man arbeitet auch mit vielen Leuten zusammen und in der kalten Jahreszeit gibt es immer einige Kollegen mit Erkältung. Mit der körperlichen Belastung ist das auch noch so eine Sache, als Handwerker musst du auch mal richtig zupacken können. Wie sich das mit dem Transplantat verträgt weiß ich noch nicht. Den Gedanken an eine Umschulung hatte ich auch schon, in meinem alter sollte das ja kein größeres Problem sein. Wenn es in meinem erlernten Beruf nicht mehr geht, dann müsste ich halt wieder bei null anfangen und was neues lernen. Ich hab allerdings gehört das auch schon Landwirte und Leistungssportler transplantiert wurden, das Viehzeug strotzt ja nur so vor Keimen und Sportler müssen auch eine gewisse Belastung verkraften.

Wegen der Muskulatur mache ich mir weniger Sorgen, ich bin sportlich sehr aktiv, fahre viel mit dem Rad und bewege mich auch sonst sehr viel. Im TX-Zentrum hatte ich auch schon einige Gespräche mit diversen Doktoren, aber eine genaue Aussage können die auch nicht machen, denn keiner kann sagen wie es nach der NTx wirklich weitergeht, es kommt halt drauf an wie die Suppression wirkt und das Transplantat arbeitet und wie die Wundheilung ist.
Nun gut, warte ich halt mal ab was da noch kommt….

Alles Gute für euch und einen schönen Sonntag:cheers:

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Transplantation und Beruf 31 Aug 2020 06:15 #514274

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Hallo Kranführer,

ich denke, dass nach der Transplantation das mit der Arbeit auf der Baustelle/Maurer zu hart für dich ist. Mein Vater war 45 Jahre lang auf dem Bau und jetzt ist er körperlich am Ende. Die ganzen Knochen bzw. Wirbelsäule kaputt usw.

Wenn ich mir dann noch Vorstelle, dass du mit einer transplantieren Niere und Immunssuppressiva zurück willst....ich glaube, ich würde dies als Grund nehmen und den Absprung machen.....Was ich allerdings auch nicht machen würde, z.b. Verkäufer in einem Baumarkt....zur jetzigen Zeit vielleicht unpassend, wenn man immunsuppremiert ist.

Ich selbst bin 39 und bin schon seit 1,5 Jahren krank geschrieben und stehe gerade unter Immunsuppressiva. Ich bin Industriekauffrau und Staatl. geprüfte Kaufm. Assistentin, zuvor war ich aber bei einem Kurierdienst beschäftigt, der Pleite gegangen ist. Im Büro findet sich leider nichts momentan. Das ist aufgrund der Region wo ich herstamme schwierig. Aber ich werde weiter versuchen im Bürobereich was zu finden. Dahingehend habe ich Glück, dass ich schon 2 Büroberufe erlernt habe. Ansonsten habe ich als Aushilfe in einer Großküche gearbeitet, als Putze in einer Pension und für eine Firma und bei mehreren Kurierdiensten. Letztere Sachen waren hart, teilweise sogar unter Mindestlohn....

Schwierigkeiten gibt es, dass man mit Schwerbehinderung (vielleicht hast du auch einen Ausweis beantragt) bei manchen Firmen komplett abblitzt. Problem bei mir war, dass manche Arbeitgeber eine Förderung durch das Arbeitsamt haben wollten. Das Arbeitsamt wollte über Schwerbehinderung fördern....tja, und als das dann Publik war, gab es angeblich keine Stelle mehr oder der Arbeitgeber hat es sich anders überlegt....Ansonsten habe ich den Ausweis verschwiegen.....Da musst du dich dann vorantasten.

Wenn du eine Umschulung machst, bist du ja dann erstmal in allem drin. Bei mir ist es so, dass ich aufgrund meiner erlernten Berufe ja keine Umschulung benötige. Ich musste dann "Auffrischungskurse" machen. Ärger hat es trotzdem mit der Reha-Abteilung des Arbeitsamtes gegeben....die haben trotzdem Stellen rausgesucht, die für mich nicht geeignet waren.....Wenn ich da an die Nerven denke, die man da drin lässt......Man darf sich da auf keinen Fall einschüchtern lassen. Ich habe dann zu meinem Termin immer jemanden mitgenommen.

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Transplantation und Beruf 01 Sep 2020 09:33 #514275

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Rina81 schrieb: Schwierigkeiten gibt es, dass man mit Schwerbehinderung (vielleicht hast du auch einen Ausweis beantragt) bei manchen Firmen komplett abblitzt. Problem bei mir war, dass manche Arbeitgeber eine Förderung durch das Arbeitsamt haben wollten. Das Arbeitsamt wollte über Schwerbehinderung fördern....tja, und als das dann Publik war, gab es angeblich keine Stelle mehr oder der Arbeitgeber hat es sich anders überlegt....Ansonsten habe ich den Ausweis verschwiegen.....Da musst du dich dann vorantasten.

Wenn du eine Umschulung machst, bist du ja dann erstmal in allem drin. Bei mir ist es so, dass ich aufgrund meiner erlernten Berufe ja keine Umschulung benötige. Ich musste dann "Auffrischungskurse" machen. Ärger hat es trotzdem mit der Reha-Abteilung des Arbeitsamtes gegeben....die haben trotzdem Stellen rausgesucht, die für mich nicht geeignet waren.....Wenn ich da an die Nerven denke, die man da drin lässt......Man darf sich da auf keinen Fall einschüchtern lassen. Ich habe dann zu meinem Termin immer jemanden mitgenommen.


Kann ich ohne Einschränkungen bestätigen. Pass auf beim Arbeitsamt. Ich war vor ~15 Jahren bei denen, weil ich in meinen Beruf als PTA nicht zurück konnte, Eine überwiegend gehend/stehende Tätigkeit kam nicht mehr in Frage. Die Sachbearbeiterin hat das medizinische Gutachten unter Verschluss gehalten, in dem klar stand, dass es von einer individuellen Beurteilung von Anforderungs- und Leistungsprofil abhängt, ob ich eine Umschulung bekommen könnte. Sie hat sie abgelehnt mit "Verweis" auf das anders lautende Gutachten. Obwohl es vor allem in der pharmazeutischen Industrie Stellen für PTAs mit sitzender Tätigkeit gibt, hat man mich mit Stellen aus Apotheken zugeschüttet, die ich ablehnen musste.
Es gibt mir damals körperlich sch...e, es hatte kurz vorher einige nicht schöne Erlebnisse gegeben, ich hatte mich darauf verlassen, dass die a) den Leuten helfen und b) ihre Arbeit gewissenhaft machen. Und ich hatte nicht die Kenntnisse, früh genug zu erkennen, was die abziehen, und nicht die Energie, mich dagegen zu wehren, z.B. durch Widerspruch.
Es mag da ja auch Nicht-schwarze Schafe geben, aber mir ist keines begegnet. Bleib wachsam, wenn Du Dich denen auslieferst.

lG
Anja

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Transplantation und Beruf 01 Sep 2020 12:27 #514276

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Hallo Kranführer.

Ich möchte deine Aufmerksamkeit noch auf "Sport für Transplantierte" lenken. Vielleicht gibt dir diese Webseite auch noch etwas Mut für die Zukunft.

Sport für Transplantierte in Deutschland


Liebe Grüsse
Kohana

PS: Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch noch Christian heftig widersprechen betreffend seinen "beschwichtigenden" Worten zu Hautkrebs. Hautkrebs ist für viele Transplantierte alles andere als ein nebensächliches Problem. Mein Nephrologe und mein Dermatologe haben mit gesagt, dass Hautkrebs in den ersten 10 Jahren nach der Transplantation eher weniger ein Problem ist, vor allem, wenn man seiner Haut schon immer Sorge getragen hat. Mehr gefährdet ist man, wenn man in einem Beruf arbeitet/gearbeitet hat, in dem Sonnenschutz schwierig ist, wie eben zB ein Kranführer, oder bestrebt war (vor allem die Frauen), jedes Jahr eine an Toast erinnernde Hautfarbe zu erreichen oder viel draussen zB im Garten arbeitet/gearbeitet hat (vor allem die Männer, wenn überhaupt, dann Schirmmütze - immer verbrannte Ohren und Wangen-, wenn nicht, dann zudem ständig Kopfhaut mit Sonnenbrand, vor allem wenn die Haare lichter werden). Das rächt sich bzw. umso vorsichtiger und aufmerksamer muss man dann als Transplantierte/r mit seiner Haut umgehen und sie kontrollieren lassen, damit möglichst früh eingegriffen werden kann. Nicht vergessen: es ist ein Riesenunterschied zwischen weissem und schwarzem Hautkrebs.

weisser und schwarzer Hautkrebs
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Transplantation und Beruf 01 Sep 2020 14:37 #514277

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Habe von meinem TX-Zentrum ein Schreiben bekommen, um jedes zweite Jahre (wenn die KK das Screening nicht zahlt) bei der Krankenkasse die Kosten erstatten zu lassen. Zitat:


Nach Nierentransplantation ist das Risiko für Hautkrebserkrankungen aufgrund der notwendigen immunsuppressiven Therapie erhöht.

Daher empfehlen wir unseren Patienten nach Nierentransplantation neben konsequenter Sonnenlichtexplositionsprophylaxe auch ein jährliches Hautkrebsscreening. Die Empfehlung zum jährlichen Intervall ist nach unserer Erfahrung notwendig und absolut sinnvoll. Dies wird sowohl durch die KDIGO-Empfehlungen zur Nachsorge nierentransplantierter Patienten als auch durch das Manual der Transplantationszentren NRW unterstrichen.

Die Referenzen hierzu finden Sie unter

Manual der Transplantationszentren NRW

KDIGO-Empfehlungenhttps://kdigo.org/wp-content/uploads/2017/02/KDIGO-2009-Transplant-Recipient-Guideline-English.pdf

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Transplantation und Beruf 01 Sep 2020 22:14 #514282

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Betr. Screening: Das ist bei uns in der Schweiz auch so empfohlen. Jedes Jahr anlässlich der Jahreskontrolle oder zeitnah.

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Transplantation und Beruf 01 Sep 2020 23:33 #514284

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Hallo Kranführer!

Ich bin jetzt schon einige Zeit Nierenkrankheit ( 1977)( dritte NTX) , habe bis heute keinen Hautkrebs bin immer arbeiten gegangen und lebe mit meiner Krankheit . Ich verstehe dich! Mach etwas anderes wenn deine Krankheit nicht mit deinem jetzigem Leben kompatibel ist.

Ich empfinde es als ein sehr großes Geschenk, dass deine Schwester dir eine Niere spendet, aber ohne Medis wird es nicht gehen.

Mach deine jährliche Vorsorgeuntersuchung beim Hautarzt und benutzt wenn du raus gehst eine Sonnencreme mit eine hohen LSF (50) .

Klar, haben wir ein hohes Risiko an Hautkrebs zu erkranken, aber rauchen kann auch Krebs verursachen, aber trotzdem wird fleißig weiter geraucht.

Ich kenne zur Zeit in meinem Umfeld keinen der Hautkrebs hat ( NTX) und wie schon erwähnt, bei mir ist nach langen Jahren alles ok.

Sende dir Grüße

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 00:21 #514286

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Hiho,

könnt mir ruhig alle Wiedersprechen^^ Aber die Kernaussage von mir ist, dass Hautkrebs gut kontrollierbar ist, wenn man fleißig zum Hautarzt geht oder ihn konsequent entfernt.
Seit der Dialyse hab ich jetzt schon einige Muttermale rausschneiden lassen und wiederrum einige selber rausgeschnitten wenn es malwieder 2-3 Monate dauert einen Termin zu bekommen.

Sei auch mal gesagt, Melanome sind auch recht häufig bei Neurodermitis und anderen Hautkrankheiten bei dennen die Haut zu Verletzungen neigt, Muttermale haben sehr oft eine schlechte Wundheilung und werden durch Verletzung zum Melanom.
Bis zur Dialyse hatte ich da kaum Probleme, aber in den 3 Jahren sind jetzt schon etwa 6-8 Muttermale weggekommen, die meisten davon im Bauch-Bereich.

Und dafür, dass ich Hautkrebs kaum Ernstzunehmen scheine, hab ich Bildmaterial über meine gesamte Haut am PC dokumentiert. Fotos und Videos. Wenn bei mir auch nur ein Muttermal sich verändert, habe ich Vergleichdaten die 3 Jahre zurückreichen.

lg
Chris

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 00:43 #514287

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@Christian

Hautkrebs ist ja lächerlicher als ein Bienenstich wenn du frühzeitig beim Arzt bist, da kann dann eigentlich nichts passieren

Ich bin nicht ganz sicher, aber soweit ich mich erinnere, bist du nicht transplantiert bzw. warst es noch nie? Es geht ja eigentlich um (vor allem langjährig) Immunsupprimierte, die ein viel höheres Risiko haben, Hautkrebs zu bekommen, als Nicht-Immunsupprimierte/-Transplantierte. Und manchmal ist es dann eben nicht nur so ein Muttermal, das man einfach so entfernt und dann ist alles wieder gut.
Ich kenne zwei transplantierte ältere Männer, denen wegen Hautkrebs Teile der Ohren und der Nase entfernt werden mussten. Beide wurden eng ärztlich betreut. Keiner der Männer war unaufmerksam oder nachlässig. Für die Beiden war das Ganze alles andere als ein "Bienenstich".
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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 01:54 #514290

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Klingt ja schrecklich. o_O

Gut, dann werd ich meine Meinung in Zukunft überdenken. :/

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 05:55 #514292

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Hallo,

als ich vor kurzem in der Klinik lag, hatte ich eine Bettnachbarin, die auch transplantiert war. Sie hat Hautkrebs bekommen und hat mir auch gesagt, dass es mit den Immunsuppressiva zu tun hat, dass man dann eher dazu neigt.

Auf die leichte Schulter würde ich es jetzt nicht nehmen. Jeden Hautarzt Check Up mit machen und "verdächtige" Stellen gleich anschauen lassen, sowie den Sonnenschutz auftragen nicht vergessen.

Manchmal muss man auch beim Hautarzt skeptisch sein. Eine Freundin von mir hatte auch eine verdächtige Stelle, da sagte der Hautarzt "abwarten". Ihr gefiel es nicht und so ist sie zum Chirurgen, der das entfernt hat und untersuchen lassen hat und es war Hautkrebs.

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 09:24 #514293

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Ich reich noch so ein paar Zahlen nach betreffend erhöhtem Risiko:

Der ultraviolette Anteil des Sonnenlichts (UV-Strahlung) kann die Entstehung von Hautkrebs auslösen. Transplantierte haben infolge des notwendigerweise geschwächten Abwehrsystems ein erhöhtes Risiko, an bösartigen Tumoren zu erkranken. Dies gilt besonders für Hautkrebs: Das Risiko, Hautkrebs zu entwickeln, ist bei Transplantierten im Vergleich zu Nichttransplan­tierten bis zu 250-mal höher [1–3]. Daher sollten Transplantierte und auch Patienten auf der Warteliste die Haut vor starker Sonneneinstrahlung schützen.

Quelle

Bereits 10 Jahre nach Transplantation treten bei 40 - 50 Prozent aller Organtransplantierten erste Hautkrebs-Formen auf. Lebensbedrohliche Hauttumoren wie das bei Transplantierten 200-fach häufigere Plattenepithelkarzinom und dessen Vorläufer stehen hierbei im Vordergrund. Auch Basalzellkarzinome und Vorläufer des schwarzen Hautkrebses werden gehäuft beobachtet.

Quelle

Welche Folgen hat das für die Haut? Immunsuppression begünstigt uner-wünschte Veränderungen der Haut. Diese können gutartig sein, wie zum Beispiel Ausschläge, bakterielle oder virale Infektionen und Talgdrüsenwu-cherungen. Zu den bösartigen Verän-derungen zählt vor allem weisser Hautkrebs, der bei Immunsupprimier-ten 65-mal häufiger auftritt als in der breiten Bevölkerung. In sonnigen Brei-tengraden und bei heller Haut kommt Hautkrebs noch häufiger vor.

Quelle

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 10:09 #514296

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Hallo, ich bin schon wieder gut über acht Jahre an der Nadel, gehe jedes Jahr zur Kontrolle in der Uni beim den Dermatologen. Die ersten 4 Jahre nach Ende der TX-Niere war ich alle halbe Jahre zur Kontrolle.
Ich habe/hatte damit kein Problem und finde es sehr wichtig das kontrollieren zu lassen.

VG
Tom

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 21:04 #514313

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reddog1 schrieb: Hallo, ich bin schon wieder gut über acht Jahre an der Nadel, gehe jedes Jahr zur Kontrolle in der Uni beim den Dermatologen. Die ersten 4 Jahre nach Ende der TX-Niere war ich alle halbe Jahre zur Kontrolle.
Ich habe/hatte damit kein Problem und finde es sehr wichtig das kontrollieren zu lassen.

VG
Tom


Hatte in den 13 Jahren Dia nach der 2. TX weiterhin das Screening jährlich machen lassen - ist ja jetzt keine Untersuchung, die extrem schmerzhaft oder unangenehm wäre ;)

Es sind wirklich schon 8 Jahre??? :wow:

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Transplantation und Beruf 02 Sep 2020 21:29 #514315

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Ich gehe seit 2001, meiner 1. NTX, alle halbe Jahre zum Hautarzt. Nun muss ich nur noch einmal, aber besser ist so. ZUm Glück hatte ich bis jetzt noch nie etwas.

Hab mal gelesen oder vom Arzt gehört, weiß ich nicht mehr, dass unter Immunsupressiva die Hautkrebsgefahr 200fach erhöht ist.

Aber auch sonst ist die Tumorgefahr erhöht. Es können Lymphome entstehen. ZUm Glück habe ich bis jetzt das alles nicht. Und da die Niere entfernt wurde,. muss ich die Immunsuppressiva nicht mehr nehmen.

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Transplantation und Beruf 03 Sep 2020 07:42 #514317

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Ja solange schon wieder, 01.07.2012 war der 2. erste Anstich. :)
@Data -> Gruß an Deine Eltern
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