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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Apr 2025 11:54 #527432

  • Christian
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Auf meiner Dialyse herrscht aktuell zuviel Drama.
Gibt einen Patienten in der Nachtschicht der immer zuspät kommt, weil er sein Leben und die Dialyse nicht geregelt bekommt.
Kommt wirklich seit Monaten jede Dialyse zuspät, oft bleiben die Pfleger länger damit er genug Dialysezeit bekommt, tanzt dabei vielen auf der Nase rum, kann verstehen, dass das nervt.
Hatte den Patienten auch öfter im Krankentransport und mag ihn nicht sonderlich, aber man muss ja niemanden mögen, es reicht mit einander auszukommen.
Am Freitag kam er sehr zuspät und hat eine Standpauke bekommen, worauf hin er keinen bock hatte und die Dialyse ausfallen lies.

Hat mich das Wochenende über viel beschäftigt wie es ihm wohl geht und welches Drama am Montag auf mich zu kommt.
Und ja, Montag gabs Drama. Der ist schon lang vor der Dialyse in der Notaufnahme gewesen mit eskalierendem Blutdruck und ihm gings scheiße.
Vor der Dialyse also ewig langes Drama mit dem Patienten, auch während ich angehängt wurde ständiges gezeter mit ihm, weil er keine Abendtabletten mitgenommen hat und sein Blutdruck wieder eskaliert.
Hab versucht wie immer ruhig zu schlafen.....nach 3,5 Stunden lautstarkes gezeter vom Pfleger mit dem Patienten, wie er eigentlich zuhause Blutdruck misst und hat ihn verbal aufgezogen wie ein kleines Kind.

Hab obwohl die neben mir stand den Notfallknopf gedrückt und klar gesagt mir reicht das gezeter, ich will abhängen weil ich genervt bin.
Ironischerweise war ich dabei so direkt, dass das Gezeter dann sofort aufgehört hat und sie den Patienten endlich in Ruhe gelassen hat. Ich hab da irgendwie mehr Mitgefühl mit meinem Kameraden als mit dem Pfleger.
Hab dann aber echt abhängen lassen und wollte dort nurnoch weg, weil mir zuviel durch den Kopf gegangen ist.


Werd wohl am Mittwoch nochmal ansprechen, dass ich im Behandlungsraum meinen Frieden haben will und schlafen will und ich hab kein Problem wenn einer meiner Patienten lautstart mit seiner Familie telefoniert, das ist mir alles egal.
Aber solch ein feindseeliges Gestreite und auf einen Patienten rumhacken weil der Blutdruck aus vielen offensichtlichen Gründen hoch ist.....DAS GEHT MIR TOTAL AM ARSCH UND REGT MICH AUF. Da kann ich nicht schlafen, da will ich weg.

lg
Chris

P.S.
Bin am überlegen ob ich nicht anfangen sollte selbst Scheiße zu bauen um meinen Mitpatienten aus der Schusslinie zu nehmen und mir den Anschiss zu teilen. Ich könnte ja am Mittwoch meine Blutdrucksenker mal nicht nehmen, aber mitnehmen, um nen Standpunkt zu setzen. Ich kann auch mit 220 Blutdruck zur Dialyse kommen, aber mit den richtigen Hilfsmitteln kann ich ihn dann senken. Dieses Affentheater und rumgehacke ist so unprofessionel, wenn das Spital den Blutdruck nicht eingestellt bekommt mit Infusionen etc. ist sicher nicht der Patient schuld, eher weil er zu schlampig mit seiner Dialysezeit umgeht. Das ist so ein Zirkus aktuell das hält man ja nicht im Kopf aus.


EDIT:
Ich hab übrigens beim Streit um die Abendtabletten schon meinen Blutdrucksenkern angeboten, weil ich ja die richtigen Tabletten mit hab. Da ging es rein darum den Frust am Patienten auszulassen und zu schimpfen.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Apr 2025 16:01 #527434

  • kohana
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Die Lage in einem Dialyserraum kann zeitweise für alle Anwesenden ungemütlich werden:

- einen Patienten, der sich nicht an die Regeln/Vorschriften/Empfehlungen hält
- eine Patientin, die viele "Baustellen" hat und zwangsweise mehr Zeit in Anspruch nimmt, als nur für die Dialyse
- die Pflegenden, deren Nervenkostüm überfordert ist
- die Pflegenden, die Mühe / kein Talent im Umgang mit aufmüpfigen Patienten haben
- die Pflegenden, die sich extrem Mühe geben, eine ruhige, freundliche, professionelle Atmosphäre zu pflegen, und manchmal dem Weinen nah sind, wenn es nicht klappt
- die Mitpatienten, die manchmal amüsiert, manchmal mitleidendend (mit Patient und/oder Pflegepersonen), manchmal selbst am Ende mit den Nerven Dramen mitbekommen

... und jeder Patient, jede Patientin und jede Pflegeperson könnte x Anekdoten erzählen - so eine kleine Auswahl:

- der Patient, der seine Körperhygiene vernachlässigt - wie bringt man ihm das bei?
- der Patient, der für andere Patienten sichtbar, Tabletten in die Tasche steckt, statt sie zu nehmen, und sich dann beklagt, dass er sich nicht gut fühlt / dass seine Werte einfach nicht besser werden
- der Patient, der immer nach dem Wochenende viel zuviel Gewicht mitbringt und das Pflegepersonal beschuldigt, wenn es ihm dann an der Dialyse nicht gut geht, weil viel gezogen werden muss ... und Ratschläge nicht hören will
- die Patientin, die nach der Dialyse jedes Mal zu früh aufsteht, obschon ihr gesagt wurde, dass sie einen Moment sitzen bleiben soll, und dann wegen Kreislaufproblemen das Pflegepersonal herumjagt
- der Patient, der das Pflegepersonal (insbesondere, wenn es weiblich ist und "ausländisch aussieht") jedes Mal beschimpft und nur mit männlichen Ärzten einigermassen freundlich umgeht
- die Supervisor-Pflegeperson, die einer Patientin ernsthaft erklärt, dass sie sich nur alle paar Wochen um nicht direkt dialysebezogene Anliegen (zB ein Verschreibung für Physiotherapie) kümmern kann und dass noch nie eine Patientin deswegen gestorben sei
- eine Pflegeperson, die nicht gut stechen kann und nach dem 3. Versuch keine andere Pflegeperson holt
- eine Patientin, die sich scheut, etwas zu sagen, wenn eine Pflegeperson etwas nicht richtig macht/handhabt, weil sie sich dieser Person ausgeliefert fühlt und Angst vor der nächsten Dialyse hat

... soweit aus meiner Sammlung von Anekdoten von dialysepflichtigen Angehörigen

LG Kohana
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zuviel Drama auf Dialyse.... 02 Apr 2025 19:50 #527445

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Moin,
Die Überschrift passt bestens zu meiner Situation, wenn auch anders.
Seit ich keine Nachtdialyse mehr mache, habe ich jetzt Frühschicht.
Ich werde um 6:45 angeschlossen.
Das passt mir gar nicht, den Ich bin ein Nachtmensch, Dem es schwer fällt um 5:30 aufzustehen. Aber das ist ein anderes Thema.

Nun hatte ich gedacht, gut, 7:00 Frühstücken die guten Apple Noise chanceling Kopfhöhrer rein und dann schlafen.
Ich liege in einem 3 Bett Zimmer zusammen mit 2 sehr alten Damen. Dann noch ein Wintergarten mit einem Patienten im Sessel.
Eine der Damen , ziemlich taub, kommt um 7:30.
Die hört man schon wenn sie die Station betritt.
Wie ein Unteroffizier beim Wecken gröllt die regelrecht ein „ Gute Morgen „ in jeden Rsum hinein.
Visite ist dann immer unterschiedlich. Manche Ärzte lassen mich schlafen, wenn nichts besonderes ist.
Die Hilfsschwester, so ein Fall für sich, kommt ständig Selbstgespräche führend und Türen knallend in den Raum, quatscht alle an, auch die fast Taube woraufhin die wieder anfängt zu grölen.
Um 10: 45 wird dann die andere abgeschlossen und von Krankentransport lautstark schreiend aus dem Bett gehoben.
Wenn. Dann der Mann aus dem Windfang abgeschlossen wird und die 2. Schicht Personal anrückt, brechen alle Dämme.
Auf einmal sind bis zu 5 Pflegekräfte im. Zimmer, die sich lautstark unterhalten als wären sie in einer Kneipe.nDie Transportfahrer gesellen sich dann eben so lautstark dazu um mit den Schwestern zu schäkern

Eine Hilfsschwester, die wohl die Leitung über die Gruppe hat, geht von Zimmer zu Zimmer guten Morgen hineinrufend, auch wenn sie eigentlich auf der anderen Station Dienst hat..
Dann werden sämtliche Fenster aufgerissen, weil es den Damen zu warm ist.
Die Brandschutztüren werden offen verkeilt, damit es auch schön durchs ganze Gebäude zieht.
In der 3qm großen Umkleide wird auch mitten im Winter das Fenster komplett aufgerissen um den Durchzug noch zu verstärken. Da sind dann 5 Grad drin. Wenn ich mal bitte, doch das eine Fenster zu schließen ,da ja nun 20 Minuten gelüftet wurde, kommt keine 2 Minuten später die nächste Schwester die es weit aufreißt mit der Ansage, es müsse ja auch mal gelüftet werden.
Hier im Krankenhaus , in dem ich gerade liege habe ich das Gegenteil erlebt. Eine ruhige Dialyse bei der die Schwestern auch öfters ins Zimmer kommen, leise den Blutdruck messen und sich dann ohne großes Theater wieder zurückziehen oder irgend etwas in den Computer eingeben.
Ich kann die meiste Zeit schlafen und mir geht es wesentlich besser nach der Dialyse.

Nun habe ich angesprochen, ob ich nicht mal in die Spätschicht könne um das auszuprobieren ob es mir besser gefällt.
Darauf wurde mir schroff geantwortet, dann könne ich aber nicht mehr zurück, wenn es mir nicht gefällt.
Dazu muss man sagen, das diese sog Spätschicht um12:00 beginnt. Also nicht spät, sondern mitten am Tag.
Vorher schafft man nichts und hinterher auch nichts mehr bei 5 Stunden Dialyse.
Leider hat die Dialyse 500 Meter von mir zu Hause in der Coronazeit zu gemacht.
Da hätte ich schön ausgeschlafenum 7: 45 zu Fuß hin gehen können und wäre um 13:30 wieder daheim gewesen.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 02 Apr 2025 21:39 #527448

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Hi Kroschan, dann kannst Du Dir vielleicht vorstellen, wie fad in meiner Dialyse ist, in der ich mit 17 anderen Patienten dialysiere. Zum Glück liege ich ein bisschen in der Ecke. Im Moment ist da ein großes Gehuste, ständiger Maschinenalarm, beim Aufpacken knallen die Schwestern Schranktüren. Neulich hat die Patientin gegenüber die Heizung auf volle Pulle gedreht, dann schien warm die Sonne rein und ihr wurde übel. Soe hat soch übergeben. Ein Mann gatte sich eingekotet (zum Glückhatte ich noch eineaske mit). In einer anderen Ecke schrie ein Mann irgendeinen Ärger heraus. Ich kriege da manchmal eine Krise
Habe auch Noice Cancelling - Kopfhörer und noch eine App mit weißem Tauschen
Dann kann ich wunderbar schlafen. Um mich herum könnte die Bude abbrennen
:oops: :oops: .

Morgen also wieder der ganze Wahnsinn um 6:30 Uhr.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 02 Apr 2025 22:36 #527450

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Zum Glück haben wir dieses Thema hier unter Seelen-Spiegel und nicht prominenter unter Allgemein oder so. Aber es ist mir doch ein Anliegen, auch noch die andere Seite zu erwähnen:

Die Atmosphäre an der Dialyse hängt sehr mit den Menschen zusammen, die da zusammen kommen - Personal und Patienten. Und da hat es auch viele freundliche, herzliche und unterhaltsame Leute dabei, mit denen mal plaudern und auch mal einen Witz machen kann.

- Meine, eher stille, Mutter hat uns von vielen interessanten Stunden erzählt, während der sie mit anderen Patienten (weiblichen und männlichen) "gekocht" hat - es wurden Rezepte besprochen, über Missgeschicke gelacht, Kochshows gelobt oder zerrissen usw.
- Die meisten Pflegegenden waren sehr freundlich und sanft im Umgang. Da war nur die eine Chefin, die etwas grob war, beim Sprechen und wenn sie mal das Stechen übernahm.
- Manchmal schauten die Patienten eine Episode einer Serie zusammen und kommentierten und lachten quer durch den Dialyseraum.
- Als meine, eher extrovertierte, Schwester frisch an der Dialyse war, fand sie es zuerst sehr langweilig. Die Patienten in "ihrem" Raum waren meist still und dösten vor sich hin, das Pflegepersonal arbeitete rasch und leise. Das war sie sich nicht gewohnt, also packte sie jede Gelegenheit, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen und zu bleiben. Und es kam etwas mehr Leben in den Raum - man grüsste sich gegenseitig viel häufiger, mischte sich auch mal in eine Diskussion ein - manchmal ging es um etwas Persönlicheres, manchmal ums Essen, Kochen, die Kinder, Politik usw. usw. Wenn sich eine/r der sehr Stillen plötzlich meldete, freuten sich die anderen. Und auch das Pflegepersonal sagte manchmal etwas dazu. Und am Schluss verabschiedete man sich voneinander und wünschte alles Gute.
- Schlimm war, wenn das Leben seinen Lauf nahm - auch an dieser Dialyse waren die meisten älter bis sehr alt und plötzlich kam ein/e Patient/in nicht mehr an die Dialyse und das Personal durfte sich nicht dazu äussern, ausser im Wartebereich eine Kerze aufstellen.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 02 Apr 2025 22:42 #527451

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Das ist ja schlimm bei Dir.
Solche Patienten wurden früher nur im KH dialysiert
Was mich haltt ärgert, ist der viele vermeidbare Lärm.
Das die 88 jährige unter lauten Anweisungen der Transporteure aus dem Bett gehievte wird , da kann sie nichts für.
Auch das die halb Taube rumschreit wenn sie antwortet ist halt so. Sie gibt sich Mühe dann wieder leiser zu sein.
Aber das in unserem 25 qm Raum jeden Tag um 11:00 praktisch eine Betriebsversammlung stattfindet, das muss nicht sein.
Das eine der Hilfskräfte pro Schicht 10 mal die Schranktür öffnet, weil dort der Plan angeklebt ist, diese dann immer lautstark schließt. Da könnte sie sich den Plan auch kopiert in die Tasche stecken, wenn sie sich nicht merken kann
Was das soll, in jeden Raum ein gute Morgen hinein zu rufen wie so ein Drill Seargent begreife ich auch nicht.
Scheint in der ehemaligen… so üblich gewesen zu sein.
Das mit dem Durchzug bei jeder Temperatur muss auch nicht sein.
Das verkeilen der Feuerschutztüren isteht zu recht unter Strafe, wird aber nicht verstanden.
Das zieht wie ein Kamin durch 3 Etagen. Wenn da im Keller, wo die Technik ist, ein Feuer ausbricht , kommt keiner mehr raus.
Der Hausmeister, der extra Keile dafür angefertigt hat geht dann in den Knast. Hab ich schon mal angedeutet, die Problematik , wir aber nicht verstanden.
Als ich vor 15 Jahren dort angefangen habe zu dialysieren, war das noch alles entspannt und am Wohle des Patienten orientiert.
Dann kam eine , die sich als ehemalige Hauptnachtwache der Uniklinik Hamburg vorgestellt hat und hat alles so umorganisiert, das es dem Personal möglichst bequem ist.
Deshalb bin ich u.a. Auch aus der Nachtschicht raus.
Früher habe ich bis 24:00 fern gesehen , mit Absprache der Mitpatienten natürlich, konnte dann bis kurz vor 6 Uhr schlafen.
Plötzlich ging man dazu über ab 4:00 Abschlüsse zu machen. Die Patienten die noch arbeiten, müssen sich seitdem noch eine Stunde im Vorraum dort rum drücken, da sie vor 7:30 oder so, gar nicht anfangen können.
Manche ließen sich deshalb auch schon um 3:00 nachts abschließen fuhren dann nach Hause um noch 3 Stunden zu schlafen. War natürlich an keinen. Vernünftigen Schlaf zu denken.
Und warum das alles? Damit der ganze Laden dort um 17:00 abgeschlossen werden kann und die Pflegekräfte pünktlich zum Abendbrot zu Hause sind.

Seit einiger Zeit ist morgens nur eine Hilfskraft für 2 Etagen zuständig. Die setzt unten,wo ich bin, den Kaffee auf und sagt dann, während sie sieht ich werde gerade angeschlossen: Ich gehe dann mal nach oben. Dann verschwindet sie nach oben, wo auch nur 7 Patienten sind und ward 2 Stunden nicht mehr gesehen. Nichts mit Kaffee oder Frühstück. Den bekomme ich dann nach 2 Stunden. Entsprechend schmeckt der dann auch.
Nehme mir jetzt schon selbst Kaffee und Frühstück mit, esse aber dann auch noch ein Toast, wenn sie dann wieder unten erscheint.
Einmal stellte sie mir einen leeren Teller hin, damit ich mit meinem mitgebrachten Gebäck nicht so viel krümele. Die 30 Sekunden mir eine Toastbrotscheibe zu machen , hatte sie wohl nicht. Ich habe extra alles voll gekrümelt.

Ich seh schon, umso mehr ich schreibe umso deutlicher wird mir, das ich mich mal nach einer anderen Dialyse umsehen sollte.
Da ist dann nur noch die Krankenkasse, die jetzt schon Ärger mit den Taxikosten macht.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Apr 2025 03:02 #527452

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Ui scheint ein nettes Thema zu werden^^

Was zu Essen wär ja mal was feines an der Dialyse....bei uns gibts nur Mineralwasser und Sirup und für Geld kann einem der Pfleger zum Kaffeeautomaten laufen <_<
Nur wenn stationäre Patienten sich das Essen von der Station runter bringen lassen oder es einfach mitnehmen wirds krass, wenn da einer sein 3 Gänge Menü an der Dialyse verputzt und der Rest große Augen kriegt.

Hab auch schonmal erlebt, dass ein Typ der so aussieht wie Bill Cosby ein ganzes Grillhendl während der Dialyse verputzt, boa ich bin da so verhungert beim Zuschauen.

lg
Chris

Oh und in der Herren-Garderobe stehen jetzt 3 neue Deos herum, vermutlich ein wink mit dem Zaunpfahl der Pfleger, dass die Patienten besser riechen könnten.
Jetzt haben wir das andere extrem, weil soviele sich an den Deos bedienen riechts in der Garderobe so heftig nach Deo, das brennt richtig beim Atmen in der Lunge.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Apr 2025 12:16 #527453

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PS: .... wer kennt das nicht.... man liest einen längeren Text, stolpert plötzlich über einen Ausdruck, der Verschiedenes bedeuten kann - eine halb Taube - und sofort blinkt ein Bild im Kopf auf, das falsche, man geht zurück und liest nochmal, was da stand, ach so, das war natürlich nicht gemeint.... :regenbogen:


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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Apr 2025 14:13 #527457

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Bei all der Kritik,muss ich aber auch eine Lanze für die meisten Krankenschwestern in meinem Zentrum brechen.

Im Allgemeinen sind die immer emphatisch und versuchen ihr bestes zu geben. Die meisten machen ihren Beruf auch engagiert.
sie haben es auch nicht einfach mit den vielen Schicksalen, den teilweise nörgelnden multimorbiden oder dementen Patienten und den teilweise unzumutbaren Arbeitsbedingungen aufgrund chronischem Personalmangel. Da immer Empathie walten zu lassen ist da auch nicht immer einfach.


In unserem Zentrum fehlt da mehr jemand, der einen Überblick über das Große und Ganze hat, entsprechendes Organisationstalent und auch das Durchsetzungsvermögen es umzusetzen.

Die Chefärztin ist inzwischen auch über 70 und arbeitet noch in der Nierenambulanz. Wenn die dann mal zum Patienten kommt, merkt man, das sie z.Teil einfach zu viel um die Ohren hat. Früher hat sie das alles komplett im Griff gehabt. 3 Zentren, Nierenambulanz, Transplantationsambulanz. Sie kannte jeden ambulanten und dialysierendes Patiente und war mit dessen Problematiken vertraut. Sie Organisierte nebenbei noch alle Arbeitsabläufe
Nun ist sie selbst nicht mehr so gesund aber alle kommen immer noch mit allen Problemen zu Ihr
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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Apr 2025 17:29 #527458

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Oje, da gehts ja rund bei euch. ^^

Ich habe damals auch mal einen Tag Dialyse geschwänzt, weil ich nicht mal 1kg Gewicht hatte und ich den schönen Tag nicht 5 std in der Klinik verbringen wollte, plus 45min je hind un zurück mit dem Bus. Als ich zur nächsten Dialyse kam gab es dann richtig Anschiss, mit der Androhung bei Wiederholung geht es in die Psychiatrie, weil man damit sein Leben aufs Spiel setzt.

Vor einigen Jahren in einer anderen Klinik, ich war in einem 6 Bett Zimmer, und neben mir war ein alter Mann, der einem anderen ständig Schläge androhte. Wenn er dann bemerkte, dass ich ihn böse angucke lächelte er mich an und sagte er würde nur winken.
Ich habe dann das Gespräch mit einer der Oberschwestern gesucht und ihr das Problem geschildert. Von ihr kam nur, vielen Dank das Sie es gemeldet haben, wir kümmern uns drum. Also ganz banal, als wäre sowas normal und alltäglich. Passiert ist nichts.
Also würde man mir sowas zutragen, ich wäre sowas von aus dem Häuschen, aber die war eher gleichgültig.
Ich hatte dann überlegt es dem Arzt zu sagen, war mir aber nicht sicher ob ich dort nicht auch auf taube Ohren stoße.

Und dann bin ich gewechselt, in eine Dialysepraxis und seither bin ich glücklich. Es gibt keine 6 Bett Zimmer mehr, nur 2, 3 und 4 Bettzimmer. Die wirklich schlimmen Schwestern und Pfleger sind gsd weg. Es ist schon übel, wenn man sich ständig mit Personal streiten muß, die noch grün hinter den Ohren sind, und meinen sie hätten die Weisheit mit der Schöpfkelle gefressen und wenn der Patient nicht spurt, rennt man zum Arzt und heult rum. Ich kann das alles gut ignorieren, bis dann auch bei mir die Grenze erreicht ist.

Ein Pfleger hängte mich mal an, er hätte nur UF und Zeit eingeben müssen Blutdruck aufschreiben und fertig. Aber nein, im Nebenzimmer war eine ungeduldige schwatzhafte Frau, und er sagte mir, er müsse die jetzt anhängen, er käme gleich wieder. Ich dachte nur, macht der Witze? 0o Als er zurück kam, habe ich ihn gefragt was das sollte? Es wären nur 2 Handgriffe gewesen keine 2 min, stattdessen hing ich dann 20 min nur so an der Maschine ohne das Zeit ablief und ich was abgenommen hätte. Anschließend schrieb er auf mein Protokoll, Patient wäre frech und schreit rum. Der ist zum Glück auch weg vom Fenster, auf Dauer wäre das nicht gut gegangen.

Apropos Essen an Dialyse, damals in einer Klinik gab es bei uns auch einen Patienten, man konnte sich auch als ambulanter Patient Mittagessen ordern was er gemacht hat, danach noch paar belegte Brote und dann rief er noch 2x in seiner 5 stündigen Dialyse den Lieferdienst an und lies sich alles mögliche an Essen und Getränken bringen. Die meisten anderen Patienten haben nur den Kopf geschüttelt und das Pflegepersonal fand das auch nicht so gut, konnte man aber nicht verbieten.

Wir sollten mal eine Buchreihe unserer Erlebnisse raus bringen, dass glaubt uns doch kein Schwein :lach:
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zuviel Drama auf Dialyse.... 24 Apr 2025 01:49 #527549

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In meinem Zimmer gabs einen Problempatienten, der immer zuspät zur Dialyse gekommen ist, weil er gearbeitet hat.
Schwer zu sagen wieso er nicht in Pension gegangen ist. Die Schwestern mussten oft länger bleiben damit er genug Dialysezeit bekommt.
Montag hat er abgesagt weil er schon sospät dran war.
Heute am Mittwoch ist er nicht mehr gekommen, er ist seit Montag verstorben. Genaues darf ich malwieder nicht wissen wegen Datenschutz, aber man kanns sichs denken, weil er die Dialyse ausgelassen hat und die Wochen vorher schon sehr schlampig mit seinem Kt/V war.
Der Alip.....allein seinen Namen zu denken macht mich schwermütig, ihn auszusprechen lässt mich weinen.
Dabei hab ich versucht ihn nicht zu mögen, wenn wir mal im selben Krankentransport waren musste ich ewig lang warten bis er fertig ist.
Aber genau deshalb fühl ich mich innerlich erst recht mies. Ich habe das gefühl, ich hätte ihn helfen können und habe es nicht getan, kein Dialysepatient sollte wegen Berufstätigkeit sterben, vielleicht hät ich ihn mal drauf ansprechen sollen ob er in Pension will.

Ich bin so ein Arsch im nachhinein betrachtet. Leb ich einfach in saus und braus in meiner Pension, schau ihm dabei zu wie er sich abrackert und hätte ich ihm Hilfe angeboten würde er vermutlich noch leben.

Der Alip war nur 41 Jahre jung, 7 Jahre älter als ich.

Gestern hab ich noch gesagt, wenn der transplantiert wird wäre ich aber wütend....weil man mich wegen weit weniger Unzuverlässigkeit von der Warteliste genommen hatte. Vermutlich ist das der Grund wieso ich ihm nicht angesprochen hab ob er Hilfe wegen der Pension braucht. Das bereue ich jetzt zutiefst....Zwietracht ist keine meiner guten Charaktereigenschaften fürchte ich.

Der Vorwurf den ich mir mache ist klar unterlassene Hilfeleistung mit tödlichem Ausgang. Man sollte einen Mitpatienten helfen mit Problemen die man selbst im ersten Jahr hatte und vorallem wenn man sich auskennt.
Also, ich bin ein Arsch. Und ein klein wenig Rassist und politisch viel zu weit Rechts. Wenn man einem gut integrierten Migranten nicht hilft macht man sich doch selbst zum Parasiten. Ich schäme mich für mich selbst.

lg
Chris


EDIT:
Es ist übrigens der selbe Bettnachbar über den ich schon Anfang des Monats im anderen Thema im Seelenspiegel geschrieben hab, kann man also auch beide Themen zusammenfassen.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 27 Apr 2025 17:22 #527566

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Das ist nicht deine Schuld!

1. Ist das nicht deine Aufgabe!
2. Hätte er vermutlich nicht auf dich gehört
3. Wird er sicher Standpauken von den Schwestern und Ärzte kassiert haben wenn er ständig zu späte bzw gar nicht kommt, schlechter kt/v
4. War er mit 41. alt genug um mögliche Konsequenzen abzusehen
5. Hat er sicher gemerkt dass es ihm nicht gut geht

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zuviel Drama auf Dialyse.... 30 Apr 2025 16:34 #527569

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Ich bin der Meinung, dass dich keine Schuld trifft.

Denn jeder Mensch ist für sein Leben selbst verantwortlich. Und sicherlich hat der Mann einen Nephrologen gehabt. Zusätzlich weißt du nicht, ob er vielleicht noch mehr Erkrankungen gehabt hat.

Dass man selbst ungeduldig wird, wenn man immer auf jemanden wartet, verstehe ich total. Und alles, was du schreibst, ist sehr menschlich. Ich persönlich finde nicht, dass du irgendwas hättest ändern können, Christian.

Dennoch ist es ein Schock, wenn jemand stirbt, der so dicht an einem selbst war. Und man wird sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst.

Ich selbst bin noch nicht an der Dialyse. Meine Nephrologin spricht mich bei jedem Besuch darauf an und bereitet mich seelisch darauf vor, dass es höchstwahrscheinlich ist, dass ich in einigen Monaten damit beginnen muss. Bei mir löst es eben solche Überlegungen aus, wie beispielsweise ein früher Tod. Würde da jemand sterben, der in meinem Alter ist, also mitte 50, dann wäre bei mir auch ein Nachdenklichkeit da.

Liebe Grüße
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zuviel Drama auf Dialyse.... 30 Apr 2025 22:51 #527570

  • Ulineu
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Christian, Du bist nicht schuld. Jeder ist erst einmal für sich selbst verantwortlich. Und dass Mitpatienten sterben, kommt oft vor. Wie viele sind schon gegangen, seit ich vor 8 Jahren mit der HD angefangen habe (wir sind 18 Patienten in einem Zimmer). Ganz ehrlich, manche Patienten nehmen gerne etwas von uns alten Hasen an, aber andere wiederum ist es egal, was man sagt. Wie sie mit der Dialyse umgehen, ist unterschiedlich und da würde ich niemanden belehren wollen. Das ist Aufgabe der Ärzte und Schwestern.

Es kostet viel Kraft, sich um sich selbst zu kümmern. Gelingt es Dir? Mir gelingt es nicht immer gut. Da kann ich mich nicht auch noch um meine Bettnachbarn kümmern.

Meine Eltern bedürfen immer mehr der Hilfe. Es ist meine Schwester, die sich hauptsächlich um sie kümmert. Ich kann das nicht. D.h. doch, ich fahre alle 3 Wochen hin und spiele mit ihnen. Mein Schwester hat vollstes Verständnis, dass ich nicht mehr tun kann. Und das sind meine Eltern (90 und 83 Jahre alt). Die verstehen das übrigens auch. Sie sind mir natürlich viel näher als Patienten in meinem Raum.

Dass man sich als Dialysepatient, zumal mit langen Wartezeiten, mit dem Tod beschäftigt, ist nur natürlich. Er kommt uns halt öfter mal nahe. Aber in unserer Gesellschaft wird der Tod zur Seite gedrängt. Lieber nichts mit ihm zu tun haben. Nur gehört der Tod zum Leben dazu.

Ich habe mit der Dialyse leben gelernt, als ich einen Patienten in der Selbsthilfegruppe kennengelernt habe. Er ist bewundernswert damit umgegangen. Wir haben uns angefreundet und ich habe einige Jahre sehr guten Kontakt zu ihm und seiner Frau gehabt. Er ist dann recht jung gestorben. Ich habe aber auch von ihm gelernt, wie man sterben kann mit der Dialyse. Er ist friedlich gestorben, weil er den Tod für sich akzeptiert hat. Das möchte ich an meinem Ende auch können. Darum beschäftige ich mich damit. Aber noch bin ich nicht so weit.

Liebe Peddi, wenn man so krank ist, kommen einem ganz natürlich Gedanken an den Tod. Die Zeit vor der Dialyse habe ich übrigens zweimal als die schlimmste überhaupt erlebt. Wenn es einem so schlecht geht, dann verhilft einem die Dialyse aber wieder zum Leben und es geht einem besser. Wichtig ist Akzeptanz. Ich habe lange gebraucht, aber die Leute aus der Selbsthilfegruppe haben mir vor Augen geführt, dass es irgendiwe weitergeht und auch einigermaßen gut. Ich hoffe, Du hast eine gute und einfühlsame Ärztin.

Liebe Grüße, Ulrike
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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Mai 2025 02:08 #527571

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Mein Bettnachbar ist jetzt gerade mal eine Woche tot, vermutlich noch nicht einmal fertig verbuddelt, aber in meiner kleinen Welt verändert sich das Leben so schnell, dass es sich schonwieder wie eine Ewigkeit anfühlt.
In der Zwischenzeit hatten wir Wahlen in Wien, jetzt wurde uns angekündigt, dass Krankentransporte ab Juli 15€ pro Transport kosten sollen, also doppelte Rezeptgebühr.
Auf der Dialyse herrscht jetzt Panik, weil das etwa 26 Transporte pro Monat sind und vermutlich alle Patienten ohne Gebührenbefreiung trifft.
Vermutlich trifft es auch alle Patienten die noch arbeiten gehen.

Und in meinem Zimmer hab ich jetzt einen neuen Bettnachbar, einer der erst die Dialyse angefangen hat und noch seine ganze Ernährungsberatung bekommt, während ich daneben Nintendo zocke und weghören will.

Ich und die Dialyse ist überhaupt so ein Thema. Die Dialyse ist der absolute Mittelpunkt in meinem Leben. Ich richte meinen Tagesrythmus danach, packe meine Tasche wie ein Roboter bei dem jedes mal alles perfekt gleich aussieht. Gehe auch vor jeder Dialyse duschen und zieh mir frisches Kleidung an und hab immer Reservekleidung. Zwei kleine Spritzer Deo und gut gekämmte Haare.
Ich putz mich also richtig schön raus wenn ich auf Dialyse fahr.

Was die Warteliste angeht....ich warte ja nicht, vor etwa 6 Jahren hat man mir beim Versuch auf die Warteliste zu kommen ein Ultimatum nach dem anderen gestellt.
Blutdruck in Ordnung kriegen sonst werd ich nicht transplantiert, wegen meiner rebellischen Ader 6 Monate Psychotherapie machen sonst werd ich nicht transplantiert, was auch immer gerade falsch läuft besser machen sonst werd ich nicht transplantiert.......
Ich hatte alle ärztlichen Befunde fertig zusammen und von allen Fachärzten das OK, aber als nach 1nen Jahr die ersten Befunde abgelaufen sind und ich nie auf die Warteliste gekommen bin, hab ich keine Lust gehabt nochmal alles zu sammeln mit der Erwartungshaltung eh nicht auf die Warteliste zu kommen.

Aber über die Jahre ändert sich die Einstellung dazu. Die Wartezeit beginnt ja mit dem 1ten Dialysetag und ich erreiche im Herbst dann 8 Jahre Wartezeit. Da würde ich vermutlich so schnell eine Niere bekommen, dass ich aufpassen muss eine mit guter HLA-Übereinstimmung zu bekommen und nicht die Erstbeste die Verfügbar wäre - man will ja außerdem nicht aufgrund von hoher Wartelistenpunkte andere Patienten mit hoher Übereinstimmung übertrumpfen. Die Wartezeit für meine Blut- und Altersgruppe liegt bei 1-2 Jahre.

Aber nach 7,5 Jahren Dialyse gibts eine Sache die mich sehr an einem TX hindert, meine hässlichen Zähne die man mir lieber alle reißen sollte um keinen potentiellen Entzündungsherd übrig zu lassen, da hab ich aber noch keinen "Arzt" gefunden, der sich dazu bereit erklären würde. Ich nehme an das wird sich in den nächsten 3 Jahren noch ändern.
Ich denke spätestens wenn ich 10 Jahre Dialyse voll hab dreht meine rebellische Ader voll auf und ich werd keine Ruhe geben bis ich transplantiert bin.
Die Einstellung meiner Ärzte an der Dialyse mir gegenüber hat sich ja in den letzten Jahren stark gebessert. Gibt nurnoch Lob für mich an der Dialyse und ich bemühe mich alles richtig zu machen.

Oh und das Highlight meiner Woche war eindeutig als der Shuntchirurg aus Hamburg neulich im Forum aufgetaucht ist, hab mich sehr für euch und die Gemeinschaft gefreut. Es war Legendär.
Mir ist aufgefallen, der hat sogar einen eigenen Chat auf seiner Seite, damit lässt er uns ganz schön rückständig aussehen, wo wir doch aktuell keinen Chat haben. :stumm:

lg
Chris

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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Mai 2025 20:09 #527576

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Mir ist aufgefallen, der hat sogar einen eigenen Chat auf seiner Seite, damit lässt er uns ganz schön rückständig aussehen, wo wir doch aktuell keinen Chat haben. :stumm:
lg
Chris

Er hat auch genügend Möglichkeiten, die Kosten, weiter zu verrechnen, im Gegensatz zu PeeWee...

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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Mai 2025 21:08 #527577

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Ich dachte Dialysefahrten und Chemofahrten sind ausgenmmen von den Kosten?

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zuviel Drama auf Dialyse.... 01 Mai 2025 21:53 #527578

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Wird sich erst zeigen weil die Regierung ziemlich schnell im Ankündigen ist sobald die letzte Wahl gelaufen ist.
Aktuell heißt es eben 2-fache Rezeptgebühr für alle Krankentransporte die keine Rettungstransporte sind.
Dialysepatienten und Chemopatienten sind in der Regel Arbeitsunfähig und Rezeptgebührenbefreit. Gibt aber auch welche die Teil oder Vollzeit arbeiten und keine Gebührenbefreiung haben.
So zahl ich z.B. für meine Medikamenten nichts, andere Patienten die eine höhere Pension bekommen zahlen aber deutlich viele Rezeptbeühren.

Aktuell fahren jedenfalls auch viele Pensionisten gratis mit dem Krankentransport wenn sie malwieder grundlos in der Notaufnahme waren, da wird auch viel Missbrauch betrieben.
Ich würde ja mit einer Verbesserung für mich rechnen wenn weniger Patienten einen Krankentransport benutzen und somit mehr Kapazitäten frei wären.

Und mein Spital wäre ja z.B. sehr gut per Öffis zu erreichen, die Bahn geht recht weit in den Norden und Süden, dummerweise wohn ich im Nordosten <_<
Aber theoretisch könnten viele Patienten problemlos mit der Bahn ins Spital die sich einen Krankentransport nehmen ohne einen zu brauchen, nur weils aktuell wie ein gratis Taxis für sie ist.
Da wäre auch bei einigen Dialysepatienten ein berechtigtes Einsparungspotential bzw. sollte man für jeden Patienten hinterfragen ob der Transport wirklich medizinisch sinnvoll ist oder nicht.
Weil wenn die Bahn vorm Spital eine Haltestelle hat und der Patient neben einer Haltestelle wohnt, wofür braucht er den Krankentransport - auch als Dialysepatient.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 02 Mai 2025 15:22 #527579

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Würde mich nicht verrückt machen. Dialysepatient wird sicher ausgenommen. Die Folge wäre ja dass viele selber fahren, dass soll ja nicht sein. Ist zu gefährlich, Blutdruckabfall, nachbluten etc.

kurier.at/politik/inland/oegk-krankenkas...lbstbehalt/403036892

Außerdem wurde da schon gespart, die Taxis bekommen jetzt weniger für die Fahrten.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Mai 2025 02:03 #527581

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@Ursch

Man versucht sich gegenseitig zu beruhigen, aber was manchmal mit den Krankentransporten und der höhe der Kosten im Allgemeinen so abgeht macht die Leute eben nervös.

Frau kriegt Bein amputiert -> soll 450€ für Krankentransport nachhause zahlen.
Mal so ein kleiner Extremfall der mir beim Zeitunglesen aufgefallen ist: www.heute.at/s/bein-amputiert-frau-muss-...t-bezahlen-120103517

An meiner Dialyse wird übrigens um ein Vielfaches mehr gejammert als an anderen Dialysen, weil wir das Flüchtlings-Erstaufnahmezentrum im Nachbarort haben, 2 Minuten vom Spital entfernt.
Es fühlen sich alle chronisch benachteiligt gegenüber den Flüchtlingen. Man kann auch sagen es kommen zuviele Menschen ins Spital die nochnie gearbeitet haben, weil unser Spital den größten Flüchtlings-Zustrom des Landes wegen dem Erstaufnahmezentrum hat, dort werden alle untergebracht deren Asylverfahren in Ö gerade erst begonnen hat. Wer sich von den Flüchtlingen einen gratis Gesundheitscheck bei einreise gönnen will, da ist mein Spital leider die erste Anlaufstelle. Das Spital ist chronisch überlastet und es läuft vorhersehbar viel falsch und ungerecht.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 03 Mai 2025 16:56 #527583

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Bei dem Fall aus dem Zeitungsartikel sei gesagt: Die Frau hat sich ihr Bein nicht im nächstgelegenen Spital amputieren lassen sondern wollte einen Spezialisten ein Spital weiter.

Wie sieht das dann für Dialysepatienten aus, wenn diese sich einen Shunt operieren lassen wollen, aber nicht in einem Wald-Wiesen-Spital sondern ein Spital weiter bei einem tatsächlichen Gefäßchirurgen? <_<
Zahlt dann der Dialysepatient auch 450 Euro, weil es nicht das näheste Spital war?

Ich war lange Zeit 2 Spitäler weiter entfernt dialysiert worden, weil es keinen näheren Dialyseplatz gab weil nichts frei war. Da würde die Kasse vermutlich garnicht nachprüfen und gleich eine Rechnung stellen so wie die aktuell alles einsparen wollen.

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zuviel Drama auf Dialyse.... 15 Jun 2025 07:31 #527751

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@kohana und Ulrike
Mal bitte das Thema mit dem gestorbenen Bettnachbar hierher verschieben, damit ich auch mein eigenes Sammelthema hab, will nicht für alles ein neues Thema aufmachen.
[erledigt am 15.6.25 13h / Kohana, Moderatorin]
(Und Ironischweise war das damals sogar der selbe Patient der dann gestorben ist, meine Welt ist so klein und wird immer kleiner....)

Jedenfalls steht mir für Montag Drama bevor.....zumindest glaub ich dass es Drama wird.
Hatte schon ein schlechtes Gefühl am Freitag den 13ten zur Dialyse zu gehen weil ich an dem Tag schon viel Pech und Traumatisierendes hatte.

Musste nach der Dialyse feststellen, dass die Klammer an meinem Katheter gebrochen ist. War der Pfleger zu grob oder ists nur ne Materialermüdung - lässt sich nicht sagen.
Wird darauf hinauslaufen, dass ich einen Teil vom Katheter austauschen muss und er möglicherweise gekürzt werden muss, davor hab ich am meisten Schiss.
Habs sowohl schon erlebt, dass der Katheter zum Reparieren sehr weit gekürzt werden musste und hatte auch schonmal einen Fall wo das garnicht notwendig war.
Wird also sehr darauf ankommen wie erfahren der Pfleger oder Arzt ist der sich um die Reperatur kümmern wird und ob ich mich durchsetzen kann, dass da nicht unnötig was von meiner Lebensader weggeschnitten wird.

Wobei meine gebrochene Klammer nur ein kleiner Teil meiner Probleme ist. Der Verschleiß von meinem Katheter ist beängstigend und wielange ich schon Dialysepatient bin, es fühlt sich einfach so an als würde ich langsam auf den Abgrund zuspazieren und so langsam das Ende der Klippe erreichen.

Ich glaub mich überfordert einfach alles langsam, es ist zuviel Belastung für meine Psyche jeden Monat und je stärker ich versuche die Dinge objektiv und rational zu sehen umso mehr ignoriere ich, wie ich emotional kaputt gehe, als würde ich langsam einen Burnout von zuviel Drama bekommen -_-

Denke jedenfalls jetzt dauernt über meinen kaputten Vorhofkathter nach und versuche vorausschauend zu denken wie ich mit jedem möglichen Szenario umgehe und wie sich die Situation noch entwickeln könnte -_-
Ich zermater mir also richtig schön das Gehirn mit Sorgen.

lg
Chris

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zuviel Drama auf Dialyse.... 15 Jun 2025 10:28 #527752

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Lieber Christian ,

Das liest sich so, als ob deine Sorgen berechtigt sind. Ich kenne mich damit nicht aus. Darum schreibe ich dir nur: ich habe dich gelesen.

Ich wünsche dir das, was man dir wünschen darf.

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Hi :)