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Schlafmangel 28 Feb 2017 21:20 #507517

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Ich bin seit 6 Jahre Nachtdialysepatient bei voller Berufstätigkeit. Inzwischen gehe ich völlig am Stock. Meine elendigen Versuche die Qualität der Nachtdialyse in unserem Zentrum zu verändern kosten mich viel Kraft. Zu Beginn der Nachtdialyse wurde breitflächig Zolpidem an die Patienten verteilt, damit sie schlafen können. Inzwischen nimmt ein großer Teil der Patienten Zolpidem. Ein Teil der Zolpidem-Patienten hört den eigenen Alarm nicht mehr, schläft beim Abdrücken wieder ein etc. Dann nach 5 Stunden Dia ins Auto steigen....! Ich habe es auch mal genommen und habe lange gebraucht, davon wieder runter zu kommen.
Bis heute ist es schwierig deutlich zu machen, das Nachtdialyse nicht Tag-Dia ist mit Licht-Aus.
Je nach Schwester oder Pfleger ist - ohne Zolpidem - entweder Schlaf möglich oder nicht daran zu denken.
Es gibt das super Pflegepersonal, wo ich schon dankbar und müde bin, wenn ich sie sehe, erleichtert, froh bin und sicher, schlafen zu können.
Und es gibt die, die in der Nacht immer wieder und für alles volle Beleuchtung benötigen,die Türen knallen beim Rundgang, wenn Mitpatienten nachts um 2h aufs Klo müssen in voller Lautstärke die Patienten in ein Gespräch verwickeln müssen, selbstverständlich alles mit Hauptbeleuchtung. In der letzten Nacht bin ich 3x hintereinander geweckt worden, weil das BGA-Gerät eine Macke hatte und einen Kaliumwert von 2 angezeigt hat, was nicht stimmen konnte (stimmte bei einem anderen Patient auch nicht, Shit happens,..)...aber bei einem Kaliumstabilen Patient muss dieser nicht 3x geweckt werden, um immer wieder zu sagen, dass man jetzt nochmal Blut aus dem System nimmt.
Ich habe Wochen wo zwei von drei Nachtdialysen ganz scheiße sind. Oft ist nur ein Schlaf von 1,5-2 Stunden am Stück möglich. Ich habe es elendig oft thematisiert, Verbesserungsvorschläge gemacht, mit den Schwestern, mit den Ärzten geredet. So halte ich das nicht mehr auf Dauer durch. Ich arbeite 5 Tage die Woche, jede zweite Nacht kriege ich kaum Schlaf, obwohl ich im Stehen schlafen könnte.
Was macht man mit Schwestern, die einem vorwerfen, dass sie Nachtdienst machen müssen? Ich erlebe Schwestern, die bemüht sind einen wach zu halten, dabei muss ich schlafen. Teilweise merke ich bei mir schon die ersten Störungen: Wortfindungstörung, mir fällt das Datum nicht ein, vergesse Sachen etc.
Geht es jemand von Euch auch so, macht jemand Nachtdialyse und hat fest formulierte Standards in seinem Zentrum. Ich möchte schlafen können, möchte dunkel und leise, bauche noch nicht mals Samtpfoten, aber mehrmals in der Nacht hart geweckt werden, macht meine Psyche kaputt!
Danke fürs lesen! ME

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Schlafmangel 04 Mär 2017 18:12 #507528

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Hallo ME,

ich habe die letzten beiden Jahre vor der TX auch Nachtdialyse im Zentrum gemacht. Einige meiner Erfahrungen sind ähnlich, nur vielleicht nicht ganz so krass.

Im Zentrum gab es 4 Stammschwestern die wohl freiwillig meist die Nachtschicht machten, aber ab und zu bekam man auch mal die anderen zu sehen. Was ich so mitbekommen habe, hat das Personal da fleißig die Dienste getauscht, so dass die die absolut nicht nachts arbeiten wollten, wohl auch nachts keinen Dienst taten. Allerdings kann man auch mit freiwilligen Nachtpersonal manches erleben...Da gab es zumindest eine Dauernachtschwester, die sich den Dienst "bequem" organisiert hat. Eine PK, die gern in der Nacht einsprang, machte regelmäßig beim Abmachen der anderen Patienten einen Riesenkrach, keine Ahnung wie das geht...wenn sie Dienst hatte war deshalb meine Nacht noch eine Stunde eher zu Ende. Gesprächsversuche dazu wurden mit "Ich mache nur meinen Dienst Frau X" abgewimmelt. Das ich bei meinem Dienst am nächsten Tag noch müder bin, völlig egal...

Ich war jede Nacht 7h an der Dialyse, mit eingerechnet, dass man nicht gleich einschläft, war es mir aber auch zu wenig Schlafenszeit pro Nacht. Aber bei uns war nachts immer das Licht aus, manche Schwestern schlichen ab und an mit einer Minitaschenlampe durch den Raum, das störte aber nicht. Ob es alle gemacht haben weiß ich nicht genau. Bei Problemen wurde nur ein kleines Licht beim jeweiligen Patienten angemacht. Natürlich gab es (selten) auch mal größere Probleme (Stromausfall und Probleme mit der Osmose). Aber solche Dinge kommen vor, da kann niemand was dafür. Planmäßiges Blutdruckmessen in der Nacht oder gar jemanden wegen Blutabnehmen wecken, das kam nicht vor. War Blutdruckmessen mal öfter (kam seltenst vor) erforderlich, waren die Schwestern leise. Sobald Patienten Probleme hatten, die eine intensivere Beobachtung erfordern, kamen sie (zeitweilig) in die Tagesschicht. Es durfte niemand abgemacht werden, um auf die Toilette zu gehen. Diese Lösung war nicht wirklich angenehm für die Patienten.

Ich konnte an der Nachtdialyse meist gut schlafen. Ich habe die Maschinengeräusche immer so als eintönige Einschlafhilfe genommen. Mir hat aber sicher auch geholfen dass ich damals wegen RLS eh Madopar und Gabapenthin nehmen musste, das war mein Schlafmittel.

Aber mir reichte die Zeit nicht, um mich zu erholen, und ich habe mir meine Arbeitsaufgaben immer mit Rücksicht auf die Müdigkeit nach der Nachtdialyse eingeteilt. Ich weiß auch nicht wie lange ich das geschafft noch hätte, irgendwann hätte ich meine Arbeitszeit verringern müssen. Eigentlich hätte deswegen und wegen den Konflikten mit der einen oder anderen unmotivierten PK viel lieber HHD gemacht, aber ohne Partner in meinem Zentrum nicht möglich.

Viele liebe Grüße
Hati



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Hi :)