THEMA:

Hallo Zusammen,
ich habe schon einiges zum Thema Zeugungsfähigkeit von Dialysepatienten hier gelesen, finde aber irgenwie keine richtige Antwort. Ich bin männlich 36 Jahre alt und mache seid 6 Jahren Dialyse, vier davon waren PD. Da ich nun schon länger mit meiner Freundin zusammen bin hat sich nun auch ein Kinderwunsch entwickelt. Leider bisher ohne Erfolg. Hat denn jemand ähnliche Erfahrungen oder weiß wie es mit der Zeugungsfähigkeit so aussieht? Mein Arzt hat mich auf einen Andrologen verwiesen, aber bis ich da einen Termin bekomme dauert es noch eine Weile.

Moin Andras,

grundsätzlich ist die Spermienqualität bei männlichen Dialysepatienten
herabgesetzt, so dass eine Befruchtung in den meisten Fällen unwahrscheinlich,
aber nicht ausgeschlossen ist *. Hilfreich könnte an dieser Stelle eine möglichst
optimale Dialyse (Nachtdialyse, Heim-HD 2-tägig, HDF, ...) sein.
Meistens kommt es auch zu Erektionsproblemen die auch durch eine Steigerung
der Dialysequalität und durch eine optimale Einstellung bezgl. EPO etc. gebessert
werden können, wobei dies auch Auswirkungen einer hormonellen Einschränkung
durch die Dialyse sein kann. Ausserdem kann eine zu niedriges Trockengewicht diesen Punkt
massiv beeinflussen (eigene Erfahrungswerte). Ansonsten gibt es da natürlich noch
diverse pharmazeutische Hilfsmittel die teilweise auch von Dialysepatienten angewendet
werden können, leider alles sehr teuer, da findest Du eventuell um Internet Hilfe,
um die Kosten zu reduzieren, da diese Dinger nicht auf Kassenrezept erhältlich sind.


Ansonsten könntest Du tatsächlich mal ein Spermiogramm machen lassen, damit
die Wahrscheinlichkeit einer Zeugung bzw. die Zeugungsfähigkeit quantifiziert werden
kann.

* vergl. Milde et al.,Sexuality and fertility concerns of dialysis patients, ANNA J. 1996 Jun;23(3):307-13, 315



Schöne Grüße,

Boris

Hallo Andras,
Spermiogramme machen auch Urologen.
Vielleicht bekommst du dort schneller einen Termin.
Alles Gute.

Gruss

Michaela

bgudschun: Ansonsten gibt es da natürlich noch
diverse pharmazeutische Hilfsmittel die teilweise auch von Dialysepatienten angewendet
werden können, leider alles sehr teuer, da findest Du eventuell um Internet Hilfe,
um die Kosten zu reduzieren, da diese Dinger nicht auf Kassenrezept erhältlich sind.
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Hallo Boris,

ich schätze, du meinst mit deinen Zeilen oben die Erektionshilfe VIAGRA von Pfitzer. Gerade bei diesem Medikant sind kürzlich die Patente zur Alleinherstellung ausgelaufen und es gab einen dramatischen Preissturz...

Ich weiß nicht, was das aktuell jetzt kostet, sollte aber erschwinglich sein, wie ich gelesen habe. Ein halbes Dutzend neuer Nachfolgepräparate (darunter eines von Pfitzer selbst) sind auf dem Markt, alle wirkstoff- und wirkungsgleich mit dem teuren Originalmedikament...

Grüße, Gerd

PS: Nchit nur Kassenpatienten, auch Privatpatienten mussten und müssen dieses Lifestylepräparat aus der eigenen Tasche zahlen.
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Vielen Dank für Eure Antworten, ich werde es mal beim Urologen probieren. Irgendwelche Mittelchen brauche ich zum Glück noch nicht, soweit ist da alles noch in Ordnung