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Partnerschaft (Dialyse) 19 Nov 2008 13:13 #168619

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Hallo ihr lieben

Ich bin 28, und seit 21 Jahren Nierentransplantiert, habe seit knapp 3 Jahren einen Freund, ich habe generell immer erst meine Krankheit tot geschwiegen bei jedem Partner, aus viele gründen, meinen Aktuellen Partner habe ich es erzählt was sache ist, er hat es sehr gut aufgenommen, er selber macht einen Job in nem Gesundheitswesen, jetzt die das die Niere solangsam nach 21 Jahren den geist aufgibt ist Logisch, daß es so schnell geht wusste keiner, ich soll im neuen jahr an die Dialyse vieleicht, steht noch in die sterne weil der Crea sich gebessert hat, nun kam herraus das mein Freund mehr probs damit hat, als angenommen, ich selber finde es enttäuschent, weil ich zich mal drüber gesprochen haben, er hat angst wenn wir zusammen ziehen, das ich auf einmal in der ecke liege, wenn er arbeiten ist, ich selber finde das etwas übertrieben oder???, meine mein leben ist doch nicht zuende nur weil ich an die dialyse muss.

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 19 Nov 2008 19:02 #168620

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Hallo Elephunk,

ich kann es nach vollziehen wie es deinem Partner geht. Ich habe meinen Partner auch drei Jahre vor der Dialyse kennen gelernt und ihm gleich reinen Wein eingeschenkt. Auch er ging positiv damit um. Als dann der Tag ran war und ich meine ersten Dialysetage gemacht hatte, da war auf einmal völlige Funkstille zwischen uns. Ich selber kam mit der neuen Situation (obwohl ich es seit langem wußte das es unvermeidbar war) nicht richtig klar. Denn es ist doch ein großer Einschitt in das normale Leben. Wie kann ich denn dann verlangen das mein Partner das so einfach schluckt. Er hatte auch riesige Probleme damit, da es mir in der ersten Zeit auch ziemlich beschissen ging. Es hat einige Wochen und viele Gespräche gedauert bis wir uns beide an die veränderte Situation gewöhnt hatten. Rede mit ihm und gib ihm Zeit. Wenn er dich wirklich liebt, dann wird er dich auch weiter begleiten. Wenn nicht...dann schieß ihn in den Wind...


Ich wünsche dir viel Glück....Cosima

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 19 Nov 2008 20:04 #168621

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ich kann auch gut nachvollziehen wie es deinem partner geht.

mein partner hat vor 6 jahren die diagnose nierenzysten bekommen.
seine damalige partnerin war anfangs fest davon überzeugt, dass sie zu ihm stehen wird, egal was kommt. da ging es ihm noch sehr gut und er hat noch keine körperlichen beschwerden gehabt.
ein jahr darauf war die sache dann anders. ihm gings körperlich schon schlechter bzw. die ersten symptome wie ödeme, abgeschlagenheit, geistige auseinandersetzung mit der krankheit, vermehrte krämpfe, haben begonnen.
von da an, war seine partnerin ständig wütend auf ihn bzw. fing sie streitereien ohne grund an.
sie konnte mit der situation nicht umgehen bzw. konnte sie nicht verstehen, warum gerade ihre große liebe krank sein muss - ihr wurde klar, was krankheit bedeutet.
die beziehung ging ein weiteres jahr darauf aus diesem grund in die brüche.

ich lernte ihn vor 2,5 jahren kennen - er wusste bereits, dass er an die dialyse muss - wann, stand jedoch in den sternen. ihm gings aufjedenfall häufig schon sehr mieß.
3 monate nach beginn unserer partnerschaft hatte er innerhalb eines monats 3 shunt-ops (immer wieder shuntverschluss)
im 4. monat, begann er mit der dialyse.
ihm gings nicht gut, da er für mich da sein wollte, aber selbst mit seiner lebenssituation zu kämpfen hatte - ich stand in der ecke und mir gings ebenfalls dreckig, weil ich nichts tun konnte.

ich wollte ihm so gerne helfen, wollte, dass es ihm gut geht, mir war es jedoch nicht möglich zu helfen. er musste selbst verarbeiten, dass er nun dialyse machen muss. ich konnte nur da-sein
das tat ich auch, tag ein tag aus - obwohl ich heulkrämpfe bekam sobald ich bei der tür raus bin.
ich war verzweifelt - nicht helfen zu können. zusehen, wie es einem menschen, den man liebt immer schlechter geht und man nichts tun kann. rein gar nichts.
das ist hart.

nun sind wir beide an die situation gewöhnt. wir nehmen die krankheit an und akzeptieren sie. machen das beste aus jedem tag und sind füreinander da. nun wissen wir, dass es nicht nur DA SEIN ist. sondern dass es genau darauf an kommt und das eines der schönsten geschenke im leben ist, wenn jemand für einen da ist, auch wenn er nicht helfen kann. man ist nicht alleine!

wie truemmerlotte auch sagt, wenn er dich liebt, wird er ganz ganz sicher zu dir stehen und wird mit dir gemeinsam die kommenden situationen meistern und ihr werdet einen gemeinsamen weg finden.
wenn er es nicht tut, dann ist es besser, ihn gehen zu lassen.

für beide.

ich wünsch dir alles liebe und wünsche dir, dass du einen tollen partner an deiner seite hast

simone

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 19 Nov 2008 20:21 #168622

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Ich kann (fast) alles unterschreiben, was Du geschrieben hast. Was mich immer wieder stört, ist der Satz: Wenn er Dich liebt, wird er zu Dir stehen.. Ich finde das unfair den Partnern gegenüber. Ich habe schon mehrmals geschrieben, dass ich der festen Überzeugung bin, dass die Situation in vielerlei Hinsicht für Partner, Angehörige und Freunde mindestens so schlimm (oder schlimmer) ist, als für die Betroffenen selbst. Und dieses Forum zeigt, dass Betroffene an der Verarbeitung scheitern. Warum also sollen Partner dieses Recht nicht haben, auch wenn Sie mich/Dich/uns wirklich lieben.

Das Du, Simone es geschafft hast, heißt nicht, dass die, die es nicht schaffen, per se schlechtere Menschen sind.

Meint ja nur

joe

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 20 Nov 2008 12:00 #168623

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hey joe

sorry.....hab wohl meine formulierung etwas tollpatschig gestaltet :)

natürlich sind die, die es nicht schaffen nicht schlechter als ich. das würde ich niemals behaupten.
mit wenn er es nicht tut meinte ich, wenn er nicht zu dir steht, bzw. wenn er keinen gemeinsamen weg mit seiner partnerin findet, dann ist es besser ihn gehen zu lassen (für beide) aus genau einem grund.
damit es beiden mit der situation etwas besser geht.

wenn beide so sehr damit kämpfen müssen geht es beiden sehr schlecht und wenn dieser zustand länger andauert, hat das keinen positiven einfluss auf den verlauf der beziehung und auch keinen positiven einfluss auf den verlauf der krankheit.....wobei das positiv bzgl. krankheit unter steht...

auch mein partner hat damals als er mit der dia begonnen hat, überlegt, sich von mir zu trennen. weil er nicht wollte, dass es mir wegen ihm schlecht geht.
bin froh dass er genauso wie ich gekämpft hat...
und wir kämpfen heute noch..........
an manchen tagen ist es noch genauso wie am anfang....schwer......

du hast recht, für angehörige, partner, freunde, ist es oft genauso schwer wie für den betroffenen.

lg
simone

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 26 Nov 2008 17:24 #168624

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Ich bin Partnerin eines Dialysepatienten. Wir waren ca. 3 Jahre zusammen, als er urplötzlich erkrankte und sehr kurzfristig an die Dialyse musste. Im Februar war er beim Hausarzt, dann Einweisung ins Krankenhaus und Mitte März wurde er andialysiert.

Zu Anfang hatte ich auch einige Probleme damit - nicht direkt mit der Krankheit bzw. der Dialyse sondern mit seiner Ernährung. Das bereitet mir eigentlich nach wie vor am meisten Probleme.
Die nachlassende Lust auf Sex belastet mich auch sehr.
Ansonsten sind wir nach wie vor zusammen und wir sind sogar vor 3 Jahren zusammen gezogen und unsere Partnerschaft funktioniert so gut oder so schlecht, wie sie auch ohne Dialyse funktionieren würde.

Er ist 3 Abende in der Woche nicht da, weil er direkt nach der Arbeit zur Dialyse fährt und nicht vor 23.30 Uhr nach Hause kommt - da schlaf ich natürlich schon lange. Wie wird es wohl sein, wenn er mal nicht mehr zur Dialyse muss? Da muss ich mich dann wieder sehr umstellen. :)

Geli

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 26 Nov 2008 20:07 #168625

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hallo geli

ich freu mich, dass dein partner jemanden wie dich hat!
hut ab....

das mit dem nachlassen der lust auf sex ist unumgänglich....da müssen wir wohl durch.
genieße die zärtlichkeiten wenn sie stattfinden......
bei uns tut sich im punkto sex gar lange nichts mehr :(
das nimmt mich inzwischen schon sehr mit.
aber ich bin froh, dass mein partner mich trotz allem in die arme nimmt und mir auf eine andere art zeigt, dass er mich liebt.

ich wünsche dir und deinem partner alles gute und viel glück für die zukunft

lg
simone

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 26 Nov 2008 20:36 #168626

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Hallo Geli,

glaub mir es ist für den Diapatienten genauso schwer auf Sex zu verzichten wie für den jeweiligen Partner. Bei uns ist auch schon lange nix mehr. Aber wie du schon sagst es läuft so gut oder schlecht wie in jeder anderen Beziehung auch.
Ich finde es einfach nur toll das es Menschen wie euch (mein Süßer mit einbegriffen) gibt die auch nach einer kurzen Beziehungszeit voll hinter uns stehen. Ich glaube ich hätte das alles nicht so gut weg gesteckt. Da kann man einfach nur danke sagen und euch allesamt knuddeln.


Gruß Cosima

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 30 Nov 2008 17:39 #168632

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Danke Simone und Truemmerlotte.

Wenn mir mein Goldstück nur mal sagen würde, wie wichtig ich ihm bin oder es sonst wie zeigen würde. Leider ist er nicht der Typ, der einen einfach mal in den Arm nimmt oder sagt, dass er einen liebt.
Das war er auch vor seiner Erkrankung nicht.
Mir fehlt das aber sehr und egal, wie oft ich ihm das sage, er kann da nicht über seinen Schatten springen.
Nicht der fehlende Sex belastet mich aber eben, dass er so gar nicht darüber mit mir spricht und mir nie sagt, wie er sich dabei fühlt.

Keine Ahnung, wie lange ich das noch durch halte.

Geli

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 30 Nov 2008 19:59 #168633

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Hallo geli,

eins mußt du dir merken. Ein Mann wird niemals so einfach über sexuelle Probleme sprechen. [augenroll] Es ist für ihn mehr Katastrophe als für uns Frauen. Wir gehen da offener mit um. Wenn er dich nicht in den Arm nimmt dann tu du es. Nach anfänglichem Sträuben genießen die Kerls das durch die Bank. Glaub ner alten Frau. [lol] [lol] [lol]
Aber ich denke ihr werdet es schaffen. Das es für dich nicht einfach ist weiss ich....irgendwie kann man sich als gesunder nicht so richtig in die Situation des Kranken rein versetzen. Man will unterstützen und helfen, aber manchmal ist es für uns einfach zuviel. Da muß man irgendwie nen Mittelweg finden.

Ich wünsche dir auf jedenfall noch viele...viele schöne Jahre mit deinem Schatz

Gruß Cosima

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 02 Dez 2008 20:35 #168634

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Ich weiß ja nicht, wie alt Du bist, Truemmerlotte aber ich bin auch schon fast 45 und kein Küken mehr. :)

Dass Männer da prinzipiell Probleme haben hab ich schon des öfteren erleben müssen (bin 1 x geschieden und hab schon ein paar Partnerschaften hinter mir).

Ich mach das schon jahrelang, dass ICH anfange und ICH ihn in den Arm nehme und ICH mit dem Sex anfange...
Ich will das einfach nicht mehr - ich will auch mal wieder das Gefühl haben, dass er mich begehrt.

Geli

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 03 Dez 2008 06:54 #168635

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Hallo ihr lieben,

erstmal finde ich es gut, das dieses Problem (mangelnde Sexualität, Zärtlichkeit) wohl nicht nur von Männern besprochen wird!
Dann muß ich sagen, das man dagegen ja was tun kann, siehe Thread hier drunter: Männerproblem!
Bei uns funktioniert es wieder wunderbar, nachdem wir darüber gesprochen haben und uns auch von Ärztlicher Seite Hilfe geholt haben! Vieleicht sollten eure Männer das auch mal tun! Ist nicht so einfach, ich weiß das! Aber wenn es erstmal raus ist, ist man schon einen großen Schritt weiter!
Und falls diverse andere Sachen gar nicht funktionieren (worüber wir Männer ja so gar nicht drüber reden wollen), dafür gibt es ja auch schon Hilfsmittel!
Ihr (oder eure Männer) könnt mich jederzeit anschreiben, wenn ihr oder sie das nicht hier diskutieren wollen!
Es ist ja nun nicht so unwichtig, vor allem, wenn die Partnerschaft darunter leidet!

Dann macht es gut, ich gehe jetzt wieder ins Bett (zu meiner süßen) ;-)

Liebe Grüsse,

MICHI!!! [cool]

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 03 Dez 2008 09:31 #168636

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Hallo geli,

mit der alten Frau war nicht ernst gemeint. [lol]

Das das nervt wenn man immer selber anfangen muss ist mir klar. Bei uns ist es genau andersrum. Ich bin diejenige die den Zärtlichkeiten aus dem Weg geht. Es ist kein haltbarer Zustand, das weis ich. Aber man kann leider nicht aus seiner Haut heraus.
Trotzdem wünsche ich dir das du das alles meisterst und nicht die Flinte ins Korn wirfst.

Liebe Grüße....Cosima

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 25 Dez 2008 00:30 #168637

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hey jazzman :)

danke für deinen ratschlag :)
aber ich denke, dass selbst das nichts bringen würde *lach*

1. weil mein partner viel zu stolz dazu wäre, sich einem arzt wegen diesem problem anzuvertrauen - auch wenn das eines der normalsten probleme eines dia-pat. ist.
2. weil er niemals viagra oder andere hilfsmittel einnehmen würde, weil er selbst lust auf sex empfinden möchte und nicht schlucken muss um welche zu bekommen.
und 3. weil er in dieser hinsicht leider zu stur ist.

da muss ich wohl durch....selbst ist die frau *nochmal-lach*

@geli

wow....das ist mal ein hartes stück. ich bewundere deine ausdauer.
wenn mich mein partner nicht manchmal von sich aus in die arme nehmen würde (das kommt auch sehr selten vor, aber es kommt vor) und mir zeigen würde, dass er dankbar ist, dass ich bei ihm bin bzw. wenn er mir nicht sagen würde, dass er mich liebt und froh über mich ist, dann weiß ich nicht ob ich den ganzen drum-herum belastungen gewachsen wäre.
ich glaube, ich würde in der beziehung zugrunde gehen....mich selbst verlieren.

ich muss teilweise schon aufpassen, dass ich mich so nicht verliere weil ich sehr sehr sehr viel gebe und ziemlich viel einstecke und hinnehme obwohl ich das nicht tun müsste - habe manchmal das gefühl, dass es für selbstverständlich genommen wird, aber dann kommt wieder ein tag wo ich gehalten werde und die ganzen sorgvollen und schweren tage, sind wie weggeblasen
(oje, komische formulierung - ich höre da grade lautes männergelächter?!)

ich weiß, körperliche nähe kann man nicht einfordern bzw. erzwingen, darum ist es für dich noch umso schwerer.
auch wenn du mit deinem partner darüber reden würdest, würde er wahrscheinlich sagen, dass du ihn damit unter druck setzt und er würde sich noch weiter zurückziehen oder?

aber woher nimmst du die kraftreserven?
stell dir vor du bist ein einkaufsladen........stells dir einfach vor.....
du bist vollgeräumt mit verschiedenen dingen die menschen so zum leben brauchen....
immer wieder kommt jemand und nimmt sich was von dir......ein normaler einkaufsladen wird nachgefüllt wenn die lagerbestände rar werden....aber was ist mit dir????
von dir wird genommen und genommen und genommen und genommen.....aber es kommt nichts zurück (jetzt auf die umarmungen bzw. liebesbestätigungen bezogen)....
irgendwann ist dann nichtsmehr im einkaufsladen.....leer......

pass auf dich auf meine liebe....und verlier dich nicht selbst.
danke für deine viele kraft....das sage ich jetzt mal anstelle deines partners.
danke

lg
simone

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 26 Dez 2008 10:43 #168638

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Hallo Simone,

ich sage es mal so: wenn Dein sturer Freund sich keine Hilfe holt, dann habt ihr bald ein richtiges Problem!
Es ist ja nun nicht so, dass diese Tab. die Lust auf Sex steigern, das muss natürlich noch auf normalem Wege vorhanden sein! Sie sind nur ein Hilfsmittel für die Physiologie! Und warum sollte ich es dann nicht in Anspruch nehmen, wenn es damit besser funktioniert? Es kamen auch noch keine Beschwerden ;-) !
Andererseits sollte er sich wirklich mal untersuchen lassen, das muss ja (rein theoretisch) eine Ursache haben, dass er keine Lust hat!
Nicht jeder Mann kann damit so offen umgehen, aber es bringt ja für beide nichts, wenn man es todschweigt, oder?
Ich habe mir die Hilfe geholt und das war das beste was ich machen konnte! Natürlich ist die Sexualität nicht alles in einer Partnerschaft, aber sie ist auch nicht unwichtig!
Wenn er dieses Thema nicht im Forum erörtern will, könnt ihr mich auch gerne anmailen, meine Adresse steht auf meiner User-Seite! Ich stehe gerne mit Rat zur Seite!

Viele liebe Grüsse und noch schöne Weihnachten!

MICHI!!! [cool]

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 26 Dez 2008 18:21 #168639

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hey michi

ich freu mich für dich, oder besser gesagt für euch beide sehr.

am physologischen scheitert es bei meinem partner überhaupt nicht....rein gar nicht....da würde alles funktionieren.....
aber er hat eben überhaupt keine lust weil er durch die dialyse zu wenig testosteron hat und der körper bis zur nächsten dia nicht so viel hormon produzieren kann, um seine lust steigern lassen zu können.

natürlich ist es für mich manchmal ein sehr großes problem - keine frage *rotwerd*
aber ich bleib stark und habe bereits 1,5 jahre hinter mir....ich kann warten
(hoffentlich - ich bin mal optimistisch)

hormone könnte er natürlich einnehmen, nur wird darüber gesagt, dass diese auf dauer krebserregend sind.
und wenn mans eh schon an den nieren hat, braucht man sich nicht noch zusätzlich was andres einfangen.
vorallem weil man ja nicht sagen kann WIE LANGe er diese tabs einnehmen müsste bis der ne neue Niere bekommt.

ich hab gelernt, mein eigenes ego etwas in den hintergrund zu stellen :)
und muss noch vielmehr lernen, es hinten zu lassen :)

lg und alles gute
simone

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 27 Dez 2008 21:22 #168640

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Hallo Elephunk,
ich weiss gar nicht, wie ich anfangen soll. Ich bin 42 Jahre alt und habe im Oktober letzten Jahres meinen (Ex-)freund kennengelernt.

Er ist 45 Jahre alt, seit seinem 4.Lebensjahr Diabetiker Typ 1 mit vielen Folgeerkrankungen: rethinopathie (ich hoffe, dass ist richtig geschrieben ?!), nierentransplantiert seit 1995, Herzinfarkt 1993.

Wir lernten uns an einem Freitag kennen. Sein Handicap (kein räumliches Sehen, regelm. Medikamenteneinnahme, etc.) war ihm auf den ersten (und 2.) Blick nicht anzumerken. Sonntags rief er mich vormittags an und sagte: Hey, ehe das mit uns beiden weitergeht und sich Gefühle aufbauen (er hatte bereits div. negative Erfahrungen diesbezüglich gemacht), solltest Du folgendes wissen: ...., ...., .... - und jetzt kannst Du entscheiden, ob Du mit mir eine Beziehung eingehen möchtest, oder lieber nicht. Im ersten Moment war ich total erschrocken und habe mir etwas Bedenkzeit erbeten.
Mit krank sein und Krankheiten hatte ich gottseidank nie etwas zu tun. Wahrscheinlich ist es deshalb für gesündere Menschen schwieriger, Krankheiten und deren Folgen anzunehmen und WIRKLICH zu verstehen. Da ich diesen Mann mehr als sympathisch fand (und finde) habe ich ihn nach ca. 2 Stunden angerufen und gesagt, dass ich seine Reaktion fair fand und mich die Krankheit nicht in die Flucht jagt. (Eine andere Reaktion hätte ich von meiner Seite her oberflächlich gefunden und kam für mich nicht in Frage.) Ich habe ihn im abgelaufenen Jahr fast zu jeder 6-wöchigen Vorsorgeuntersuchung in Aachen begleitet, die Transplantationssprechstunde mit besucht und versucht, soviel wie möglich über Diabetes Typ 1, Nierentransplantationen, Heilungschancen, Verpflanzung von Inselzellen, usw. usw. zu erfahren. Habe gedacht, ich könnte damit leben, dass er viele Dinge im Alltag umläuft, weil er auf beiden Augen so gelasert wurde, dass er nur noch punktuell sieht. Ich habe wirklich gedacht, ich könnte damit umgehen, dass er gehandicapt ist. Ich kann es anscheinend nicht. Er wurde von seiner Exfrau vor ca. 10 Jahren, nach ca. 10 jähriger Ehe, verlassen. Da war er schon an den Augen, an der Niere und am Herzen operiert und auf dem Weg der Besserung. Sie hat ihn verlassen, als 29-jährige Frau, weil Sie mit ihm keine Zukunft mehr sah. Ich wollte es wirklich besser machen...
Er war vor einigen Wochen nachts sehr stark unterzuckert. Das hatte er, wie er sagte, seit vielen Jahren nicht mehr. Wir waren nach einem recht anstrengenden Freitag im Büro abends noch zum Geburtstag meiner 18-jährigen Tochter bowlen bis weit nach Mitternacht. Er hatte zu wenig gegessen und sich ganz augenscheinlich überanstrengt. Wir sind gegen 01.00 zu Bett. Gegen 05.00 merke ich, wie er unruhig wird, ist nicht mehr ansprechbar, verwirrt. Es konnte für mich nur ein akutes Zuckerproblem sein. Ich konnte den Pikser nicht richtig bedienen, - das Messgerät nicht.. Gottseidank haben wir es dann doch gemeinsam nach endlosen Minuten hinbekommen, den Blutzucker zu messen. Er lag so niedrig, dass ich wusste, ich musste soviel Schokolade und Traubenzucker anschaffen, bis sein Kreislauf wieder einigermassen reagierte. Zwischendurch immer und immer wieder den Blutzucker gemessen. Er stieg dann tatsächlich langsam an. Ich zitterte am ganzen Körper, weil ich mit einer Situation konfrontiert war, die ich zig mal gelesen hatte. In der Theorie. Ich war im Nachhinein so stolz auf mich, dass ich ihm hatte helfen können. Leider hatte ich das Gefühl, er war nicht stolz auf mich... Zur Verarbeitung der Situation, in der ich völlig überfordert war, hätte ich ihn im Anschluss gebraucht. Als Gesprächspartner, Erklärenden.
Seit diesem Zeitpunkt, es war die Nacht vom 08.-auf den 09.11.08, ging es mit unserer Beziehung bergab. Ich habe Angst, vor den Dingen, die noch auf mich zukommen werden (würden?). Ich habe Angst vor dem Verlust, vor den Folgen, dass ich ihm nicht helfen kann. Oder er sich nicht helfen lässt. Denn dann wären wir kein Team. Es müssen beide sprechen wollen. Krank sein ist schon schlimm genug, aber sich hängenlassen, antriebslos sein - das in Kombination mit dem körperlichen Handicap ist für eine Partnerschaft meines Erachtens sehr, sehr schwer.
Damit möchte ich Dir (ich hoffe, ich darf Du sagen?) versuchen zu vermitteln, dass die Theorie so anders ist, als die Praxis. Der gesunde / gesündere Partner KANN diese Krankheit nicht nachvollziehen. Dies ist ein Zustand, in dem ihr tlw. schon viele, viele Jahre lebt und gelernt habt, damit professionell umzugehen. So schwer das sicher für Dich ist, versuche ihn zu verstehen. Denn sein Verhalten ist meiner Meinung nach sicher auch die Befürchtung vor dem Unbekannten.
Lieben Gruß und alles Gute.

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 27 Dez 2008 22:44 #168641

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Hallo Wuselkoenigin!
Ich kann dich verstehen, mir geht es wie deinem Freund, bin TypI-Diabetikerin und Dialysepastientin. Dies mit den Unterzuckerungen ist ein Problem, denn in diesem Moment ist man nicht mehr der Mensch, der man sonst ist. Es ist furchtbar mit anzusehen wie man sich verändert, nicht reagiert, aggressiv wird und wenn das ganze rum ist, möchte man nicht drüberf reden, weil es einem peinlich ist.Ich könnte ganze Bücher schreiben, was ich im Falle von Unterzuckerungen alles von mir gegeben habe! Oder angestelllt habe!!! Meine Umwelt hat immer gemeint, ich würde das extra machen oder nicht auf mich achten und sei unfähig. Aber glaub mir, es ist nicht angenehm wach zu werden und das Zimmer ist voll orangener Menschen(Rettungsdienst) und du weißt nicht, was die Zeit vorher war und auch niemand sagt dir genau was vorgefallen ist. Ich wollte in solchen Situationen am liebsten in ein Loch kriechen!! Versuch mal in einer ruhigen Minute mit deinem Freund zu reden, er solle dir mal verschiedene Unterzuckerungsfälle erzählen.
Nach der 20.Hypoglykämie bist du dann sicher ruhiger geworden, und im schlimmsten Fall, wenn er sich weigert süß zu essen oder bewußtlos ist, dann zögere nicht den Rettungsdienst zu rufen. Sie spritzen Traubenzucker und der Patient ist am schnellsten fit.
Wenn du möchtest, dann schicke mir eine Nachricht, die e-mail- Adresse steht auf meiner homepage.
LG quetsch

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Re: Partnerschaft (Dialyse) 23 Feb 2009 21:10 #168696

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Hallo!
mein Mann ist seit 2005 an der Dialyse. Zu Anfang war er vormittags zur Dialyse. Er war nachmittags für ca. 3-4 Std. ausgenoggt. Als er die Dialyse auf Abends umstellte, konnte er durch den Nachtschlaf den nächsten Tag ganz normal verbringen. Die Erschöpfungszeiten haben sich auf max. 1-2 Std. täglich reduziert, da mein Mann nachts sehr schlecht schläft.

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