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Wer hat das letzte Wort?? 15 Apr 2010 19:58 #449323

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Hallo zusammen,
meine Tochter hat mich gefragt, wer im Falle des Hirntodes, bei der Organspende das letzte Wort hat.
Also, wenn ich als Mutter hirntot auf der ITS liege, einen Organspendeausweis habe und auch meinen Angehörigen bescheid gegeben habe, meine Tochter aber die Organspende ablehnt.
Wie handeln die Ärzte dann und was ist für sie gültig?
Wir freuen uns über Antworten.
Michelle hat sich übrigens auch gerade hier angemeldet mit dem Usernamen monti
Liebe Grüße, Anja

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 15 Apr 2010 21:51 #449324

  • RIO
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Wenn Deine Tochter widerspricht wird praktisch trotz Deines Organspendeausweises KEINE Organspende durchgeführt - obwohl die Ärzte es laut Gesetz theoretisch könnten.
Das Problem: Kein Arzt will sich dann vor Gericht dem Vorwurf aussetzen, dass Dein Organspendeausweis eventuell nicht Deinen AKTUELLEN Willen entsprach - denn das könnte Deine Tochter dann behaupten und keiner könnte das widerlegen.
Ist absurd - aber Realität...

VG
MaRIO

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 16 Apr 2010 02:10 #449325

  • quetsch
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Das heißt also, auch wenn ich spenden will, haben die Angehörigen das letzte Wort?
Das ist absolut beschissen, denn eigentlich sollte es ja der Wille des Spenders sein und damit kann wieder eine Spende verloren sein!!!
quetsch

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 16 Apr 2010 14:49 #449326

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Hallo Helga,

Du bist doch Krankenschwester und hast daher wohl auch schon mit Angehörigen von frisch Verstorbenen zu tun gehabt. Würdest Du jemandem, der gerade Vater/Mutter/Mann/FrRau/Kind/[insert favourite Liebling] verloren hat sagen: Uns egal, wie sehr sie das trifft, ich darf ihren XXX ausweiden also tue ich es?

Bei aller Gier nach Organen, dass kann es ja wohl nicht sein. Aber ich nehme an Dein Satz,

> Das ist absolut beschissen, denn eigentlich sollte es ja der
> Wille des Spenders sein und damit kann wieder eine Spende
> verloren sein!!!

war nur nicht gut überlegt.

Nix für ungut
joe

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 16 Apr 2010 16:26 #449327

  • quetsch
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Hallo Hobbit,
ich finde es nur schade, dass man den Willen des Spenders nicht respektiert, denn er hat sich entschieden zu helfen und die Angehörigen verhindern das.
Laß mal einen jungen Mann fester Überzeugung sein, spenden zu wollen, dann kommt die liebende Mama und will ihren Sohn ganz beerdigen ,
ist das gerecht? Es geht nicht um Gier, sondern, das zu respektieren was ein anderer will und nicht immer nur der eigene Willen.
Ich weiß wie die Situationen sind, aber ich würde alle Leute schon mal im Vorfeld konfrontieren. Ich erlebe immer wieder , dass die meisten vor kritischen Themen die Augen verschließen und alles verdrängen. Ich bin viel zu realistisch eingestellt und habe mir auch schon oft manche Situationen vorgestellt, was wäre wenn und habe mir für bestimmte Ereignisse in Gedanken Pläne gemacht, was ich tun würde.
Deswegen bin ich für viele Probleme gewappnet und es haut mich nichts aus den Socken.
Ich habe gemeint, dass es schade ist ,für jedes Organ, das dann verloren geht. Warum hat jemand einen Spenderausweis, wenn er nicht respektiert wird? Dann kann man sich die Angelegenheit mit dem Ausweis auch gleich ganz sparen und die Angehörigen entscheiden lassen.
Für viele kommt der Tod so plötzlich und unerwartet, keiner hat damit gerechnet,
und und und. Es ist aber so, dass es jeden, jederzeit und überall treffen kann und nicht erst in 30Jahren, wenn die Kinder groß und der Kredit abbezahlt sind.
Es ist jederzeit mit allem zu rechnen. In einer stillen Stunde sollte jeder mal darüber nachdenken und sich darauf vorbereiten, dass so eine Frage nach Organspende auch an ihn gestellt werden könnte und wie er damit umzugehen gedenkt.
quetsch

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 18 Apr 2010 14:02 #449329

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Hallo quetsch,

ich finde, Du hast absolut recht. Welchen Sinn haben denn die Organspendeausweise, wenn die Angehörigen dem doch noch widersprechen können. Es ist doch wichtig, den letzten Willen des Verstorbenen auch auf dem Gebiet zu respektieren. Wenn es um ein Testament geht, ist dieses doch auch verbindlich.
Und es wird doch niemand ausgeschlachtet, hobbit. Natürlich kann man von Angehörigen erwarten, das sie damit rechnen, unmittelbar nach dem Tod eines geliebten Menschen mit dem Thema Organspende konfrontiert zu werden. Jeder will in der heutigen modernen Zeit umfassend informiert sein mit Handys, PC ect. Also kann sich auch niemand diesem Thema verschließen. Die Realität sieht wahrscheinlich anders aus, ich weiß.
Der Respekt gebietet es meiner Meinung nach, einfach zu akzeptieren, wenn sich jemand für Organspende entscheidet.
Viele Grüße. Anja

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 18 Apr 2010 18:55 #449330

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Hallo Anja,

ich freue mich, dass du dich hier wieder ein wenig einbringst, gerade jetzt in deiner Situation.

Zum Thema: Ich glaube nicht, dass viele Angehörige dem Wunsch des Ausweises widersprechen. Viel eher werden Leute nicht gemeldet, obwohl sie einen Ausweis besitzen oder die Angehörigen erst gar nicht gefragt.

Außerdem gebe ich dir Recht, dass man Worte wie ausweiden oder ausschlachten wirklich in diesem Zusammenhang vermeiden sollte. Es geht hier um Menschen und nicht um Schlachtvieh. Gerade Organspender sollten mit größtem Respekt behandelt werden. Man stelle sich vor, sowas liest ein Angehöriger.

@Hobbit: Da verlange ich von intelligenten Menschen eine etwas gewähltere Wortwahl, auch wenns vielleicht als Stilmittel gedacht war, so versteht das längst nicht jeder so. Es sind ja nicht alle so furchtbar klug ;-)

Alles Liebe
chrisi

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 19 Apr 2010 08:22 #449331

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Hallo Chrisi,

schön, dass Du das verlangst. Das nehme ich dann auch mal als Stilmittel. Ansonsten hast Du schon richtig vermutet und kannst davon ausgehen, dass ich meine Worte sehr gezielt setze. Und Helgas Wortwahl legte meine IMHO nahe.

Gruß
joe

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 19 Apr 2010 14:19 #449332

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Ich hatte heute morgen ein länger Gespräch mit einem KH - Prof. Seine Aussage: Bei Schwerkranken / Sterbenden fragen sie nach einer Pat.verfügung bzw. Ausweis. Dies ist für sie erstmal bindend. Sollten Angehörige widersprechen (was er noch nie erlebt hat), könnten nur sehr triftige Gründe diesen letzten Willen übertrumpfen.

Anders ist bei Unfallopfer. Hier schauen sie auf das Datum des Ausweises und fragen explizit bei den Angehörigen, ob ihnen eine Willensänderung bekannt sei. Wenn ja, keine Entnahme, wenn nein, dem Wunsch entsprechend.

Er kennt keinen Fall bei sich im KH, bei denen die Angehörigen ausdrücklich die Entnahme nicht wollten, trotz Ausweis.

Bei dem Gespräch fiel mir auf, dass wir mal wieder sehr stark alle Ausnahmen und Eventualitäten diskutieren, ich weiß nicht, ob dies eine rein akademische Diskussion ist. Nicht desto Trotz, geklärt werden sollte es schon wegen der vielen Juristen, und zwar im Sinne des Spendenwilligen.

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 20 Apr 2010 12:13 #449333

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Da hast du Recht. Verlangen kann man nix, aber wenigstens erwarten oder auch nicht?

War aber nicht als Stilmittel gedacht, sondern einfach falsche Wortwahl.

Ich habe keine Probleme damit, Fehler zuzugeben. Ob das jeder von sich behaupten kann? Das aber ist ein anderes Thema.

Sonnige Grüße
chrisi

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 12 Mai 2010 14:12 #449336

  • Uli
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Eine BItte: Können wir uns einigen, den Begriff ausweiden im Zusammenhang mit Oganspenden zu vermeiden? Wir spielen damit nur den zynischen Gegnern in die Hände. Das hat auch mit freier Meinungsbildung nichts zu tun. Danke- Ulrike

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 12 Mai 2010 15:56 #449338

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Das sehe ich ganz genau so, was Uli schreibt !!
Auch ein DANKE von mir dafür
Anja

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Re: Wer hat das letzte Wort?? 18 Mai 2010 15:03 #449339

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Hallo!
Also ich finde es wichtig, dass die Angehörigen wissen, was derjenige gwollt hat.
Dann wir es ja nicht alleine von Deiner Tochter entschieden! Rs gibt bestimmt noch mehrer Angehörige von Dir! So und die Ärzte fragen nach dem Willen des Toden. Und ich denke nicht ,dass Deine Tochter nicht in deinem Willen handeln möchte!Außerdem kann sich bestimmt ein Angehöriger daran erinnern was der Wille war.
Man kann auch in seine Unterlagen wie z. B. Patientenverfügung,Testament...... einen Eintrag machen,selbst oder beim Notar, dann zählt das!

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Hi :)