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Nierenschonend und purinarm 24 Okt 2025 23:29 #528495

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Hallo, liebes Forum!

Ich habe schlechter werdende Nierenleistung und einen stark erhöhten Harnsäurewert (-noch- keine Gicht).
Nun weiss ich nicht, ob meine Harnsäure die Nieren angegriffen hat oder ob meine schwächer werdenden Nieren den Harnsäurewert hochtreiben. Kalium und Phosphat sind noch im Rahmen.

Nun möchte ich gerne, um die nachlassende Nierenleistung etwas zu bremsen, nierenschonend essen, versuche aber auch auf purinarme Kost zu achten, denn der hohe Harnsäurespiegel belastet die Niere doch sicherlich auch.

Habt Ihr damit selbst auch Erfahrungen gesammelt? Kann ich auf dem Weg überhaupt die Harnsäure senken, wenn die Niere sie ja nicht mehr richtig filtert? Das Mittel Allopurinol (harnsäuresenkend) vertrage ich gar nicht.

Des weiteren würde ich mich freuen, ob jemand eine gute Infoquelle oder Rezepte für BEIDES gleichzeitig hat, denn Recherche im Internet ergibt nur Nierendiät ODER Gichtdiät, etwas was beides berücksichtigt, hab ich noch nicht gefunden, dabei müssten doch sicher viele Nierenleidende auch Harnsäureprobleme haben, oder?

Nun versuche ich schlicht und einfach salzarm zu essen und Proteine in Maßen zu essen, dabei diverse Lebensmittel so auszuwählen, dass ich eher purinarme Varianten wähle, was sich als sehr schwierig erweist, da sich diese beiden Fronten total gegensätzlich verhalten: was nierenschonend ist, ist purinreich, und purinarme Lebensmittel belasten die Niere.

Habt Ihr Erfahrung damit oder Tips?
Vielen Dank!

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Nierenschonend und purinarm 25 Okt 2025 02:20 #528496

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Hallo Sascia,

>> Nun weiss ich nicht, ob meine Harnsäure die Nieren angegriffen hat oder ob meine schwächer werdenden Nieren den Harnsäurewert hochtreiben<<

Die eingeschränkte Nierenfunktion führt frühzeitig zu erhöhen Harnsäurewerten. Schade, dass Dir Dein Arzt diese wichtige Klarstellung nicht mitgeteilt hat.

Aber Gicht-Anfälle passieren bei jemandem mit Niereninsuffizienz i.d.R. erst bei höheren Laborwerten als bei einer nierengesunden Person mit zu viel Harnsäure im Blut. Warum hast Du überhaupt schon Allupurinol bekommen, wenn es noch gar keinen Gichtschub gegeben hat? (Das sieht die Leitlinie anders vor.)
Wenn der Zeitpunkt gekommen sein wird, an dem es ohne Dauermedikation gegen die Harnsäure nicht geht, steht alternativ Febuxostat zur Verfügung; das ist nierenfreundlicher (weniger mögliche Nebenwirkungen), dafür aber herzunfreundlicher (mehr mögliche Nebenwirkungen) und teurer.

Ehrlich gesagt kann ich aus meiner Erinnerung Deine Wahrnehmung nicht bestätigen, dass moderate Eiweißzufuhr der Prädialyse und purinarme Kost einander widersprechen. Hülsenfrüchte sind purinreich und eiweißreich, Fleisch purinreich und eiweißreich, Milchprodukte teilweise gut bei erhöhten Harnsäurewerten und nicht zwingend sehr eiweißreich. Aber vielleicht stehe ich da 'auf dem Schlauch'.

Meine wichtigste Erfahrung, die überwiegend noch gar nicht in gut gemeinten Patienten-Informationen zu finden war, welche sich an Hackfleisch, Alkohol und der knusprigen Haut des weihnachtlichen Geflügelbratens abarbeiteten: Fruchtzucker (Fruktose) hat bei mir die meisten Gichtschübe ausgelöst. Als ich dies nach einem Gichtschub, der durch Weintrauben verursacht worden war, begriffen hatte, habe ich mich fortan bemüht, unter 0,5 g je Kilogramm Körpergewicht Fruchtzucker am Tag aufzunehmen. Insbesondere Dank dieses zusätzlichen Parameters habe ich viele weitere Jahre ohne Gicht-Dauermedikation gewonnen (erster Gicht-Schub 2006, Febuxostat ab 2019 [in den ersten 6 Monaten begleitet von Cortison]).

Freundliche Grüße,
fabienne
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Nierenschonend und purinarm 25 Okt 2025 03:00 #528497

  • Sascia
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Vielen Dank, Fabienne!

Mein Hausarzt hat mir vor 3-4 Jahren nach einer Routine-Blutkontrolle aufgrund erhöhter Harnwerte prophylaktisch quasi Allupurinol verschrieben, "damit es erst gar nicht zur Gicht kommt", sagte er. Auf meine damals schon schlechter werden Nierenwerte (Kreatinin kroch stetig Stück für Stück hoch und gfr sank langsam ab) ist er gar nicht eingegangen. Dass ich erst jetzt seit kurzem mit den Nieren ärztlich unterwegs bin, hab ich nur dem Berufsarzt zu verdanken, der Proteine im Urin fand und sagte, ich solle das mal abklären lassen. Und schwups hieß es dann auch sogleich: chronische Nierenschwäche.

Das mit der Ernährung... naja, vielleicht mache ich mir zu viel Kopf und hinterdenke zu viel. Mit moderatem Eiweiss meine ich: halt nicht so wie andere mit Eiweißshakes und Proteinbomben durch den Tag stapfen. Aber kein Eiweiß geht ja auch nicht. Wenn ich 2-3x pro Woche Fisch esse und auch mal ein Steak, sind mir das evt zuviele Purine. Kichererbsen oder Erbsen oder Tofu als Proteinersatz hat auch zuviele Purine. Wenn ich Milch nehme, sind es zwar wenig Purine, aber wieder zuviel Phosphor oder sowas, alle nierenfreundlichen Diäten raten von Milch ab.
Wie gesagt, vielleicht mach ich mich da auch verrückt und denke zuviel. Ich dachte halt, dass ich mit der Ernährung das ganze etwas Verlangsamen kann und die Harnsäure wieder in den Griff bekommen kann.

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Nierenschonend und purinarm 25 Okt 2025 14:59 #528498

  • Skjaldbaka
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Hallo Sascia,

in meinem Nierenzentrum (bin noch Prädialysephase, eGFR seit 1,5 Jahre recht stabil bei 26 ml, Nierenschädigung durch Covidinfektion im März 2020, seitdem Long Covid, mittlerweile schwer betroffen) gibt es die Möglichkeit, eine Ernährungsberatung zu bekommen, vllt. gibt es das bei Dir auch? Das wird von der Krankenkasse übernommen.
Phosphor und Kalium in der Ernährung sind erst Thema, wenn sie in den Kontrollen (alle 3 Monate bei mir) auffällig werden, oft auch erst, wenn die Dialyse notwendig ist, ich habe z.B. letzten Sommer einen Kaliummangel entwickelt und substituiere Kalium seitdem.
Ich habe eine sekundäre (=durch die Niereninsuffizienz) Gicht entwickelt. Meine Harnsäurewerte waren schon 1,5 Jahre um die 10 mg/dl, dann stiegen sie weiter an und der erste (sehr schmerzhafte!) Gichtanfall war da, und nachdem der abgeklungen war (mit 5 Tagen Cortison und etwas länger Novalgintropfen), gab es noch einen weiteren, kleinen Gichtanfall, aber ich wurde auf Allopurinol eingestellt und bin seit 1,5 Jahren anfallsfrei.
Meine Ernährungsberaterin hatte gesagt, die Möglichkeiten der Senkung der Harnsäure über die Ernährung sei relativ begrenzt.
Pflanzliche Purinquellen sollen auch nicht so problematisch sein, wie tierische, wie gesagt, lass Dich beraten.
Fruchtzucker spielen auch eine große Rolle, ich esse z.B. keine Weintrauben und Bananen mehr, alles andere Obst eher in kleineren Mengen, bevorzugt esse ich Beeren, die enthalten nur wenig Fruchtzucker. Ein viel größeres Problem bei Fruchtzucker sind allerlei Fertigprodukte (übrigens auch wegen der künstlichen Phosphate, die auch nicht gesund für die NIeren sind!), da ist praktisch überall Fruchtzucker drin, auch wenn man es gar nicht erwartet. Deshalb verzichte ich zu fast 100% auf Fertigprodukte.
Zur Nierenschonung nehme ich übrigens seit 3 Jahren Forxiga, das hat den Verfall der Nierenfunktion enorm gebremst und auch mein Covid-geschädigtes Herz hat sich etwas erholt.

Ansonsten: etwas Gelassenheit tut manchmal ganz gut. Es geht einem nicht wirklich besser, wenn man sich alles versagt! :)

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Hi :)

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