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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 17 Apr 2020 02:05 #513321

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Hallo Zusammen

ich stehe gerade kurz vor der Dialyse.
Ich hatte jetzt fast 26 Jahre Ruhe vor der Dialyse, aber ich stosse leider seit ein paar Jahren meine Niere ab.
Da ich eine sehr grosse Krankengeschichte habe, wurden bei mir auch schon beide Arme operiert für einen Shunt, aber beide gingen von selber zu, da ich sie nicht mehr gebraucht habe.
Aufgrund dass ich mich einfach immer schlechter fühle, möchte ich gerne wieder an die Dialyse. Mit der Dialyse kann ich mich anfreunden. Jedoch habe ich grosse Angst meinen Job nicht mehr ausführen zu können.
Da ich bald an die Dialyse möchte, hat man mir einen Dialysekatheter (Permcath) empfohlen. Nun zu meiner eigentlichen Frage.Wie ist das mit diesem Katheter? Ist die Beweglichkeit eingeschränkt? Wie ist das mit den BH-Trägern? Oder beim Anziehen? Stört dieser Katheter? Kann man damit arbeiten? Ist mir schon klar, dass ich nicht schwer heben sollte etc.

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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 17 Apr 2020 08:08 #513323

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Hi AN79
Ich hatte auch einen Permkath für die Hämodialyse. Kurz nach dem kleinen Eingriff merkst du den schon noch, aber ich denke im normalen Rahmen der Wundheilung. Ich hatte überhaupt keine Probleme damit und war kaum eingeschränkt im Alltag. Das Duschen gestaltet sich halt etwas schwieriger, aber mit etwas Kreativität geht auch das. Den Katheter in eine kleine Plastiktüte samt Verband, den die Diapflege jeweils wechselt, einpacken. Bis alles Verheilt war habe ich mich nur unterhalb des Katheters geduscht und obenrum mit einem Waschlappen gewaschen.
Ich wünsche Dir alles Gute und geb Acht auf Dich.
Liebe Grüsse
Eowyn
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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 17 Apr 2020 09:10 #513324

  • Christian
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Hiho AN79,

ich renn seit 2 Jahren mit einem Tesio-Katheter herum.

Ist vermutlich nicht so verschieden wie ein PD-Katheter es wäre, viel Hygiene und ist wie ein Piercing das unter die Haut geht. (vergleichbar mit einem langen Ohrring den man auf der Brust trägt^^)
Wie ein Piercing, sollte das Loch nicht ausleiern, wenn du Haushalt machst, am Besten am Körper mit Fixierband ankleben damit er nicht schaukelt.
Regelmäßiges Desinfizieren ist auch ein muss....am Anfang 2-3x am Tag, nachdem der Katheter gut in die Haut eingewachsen ist, reicht dann nach jedem Duschen oder 2x die Woche wenn man faul ist.
Desinfektionsmittel nehm ich Octenisept, das brennt nicht.

Darf mir auch von vielen Nicht-Katheter-Besitzern gerne sagen lassen, was geht und was nicht.

Schwimmen geht angeblich nicht, Hallenbad soll unhygienischer sein als Freibäder....da lässt sich über alles Streiten, hab schon vieles vorsichtig probiert und schadlos überstanden.

Ein gut eingewachsener Katheter hat viel weniger Einschränkungen als jeder vermuten würde.

Ich Mitte Februar, vor der Quarantäne:


Die Größte Hürde ist einfach das "Schwingen".
Wenn man sich nach vorne beugt, dann schwingt der Katheter nach vorne und verbiegt sich um 90° gegen die Einstichrichtung, das zieht unangenehm, vorallem am Anfang.
Bewegt sich also immer mit der Schwerkraft mit. (wenn ich mich kurz und tief bücke, dann halte ich meistens eine Hand auf den Katheter wenn ich grad kein Fixierpflaster kleben will. (Hand aufs Herz wird zum normalen Reflex wenn du dich nach vorne beugst^^)

Aber mit Fixierpflaster bleibt er brav wo er ist.

Auch bei der Dialyse wichtig, wenn der Schlauch beim Anschrauben gedreht wird und zu stark verdreht wird, dann dreht sich danach der Katheter....unter der Haut....das kneift ordentlich, aber das kann ein Fixierpflaster gut unterbinden. (Wie schädlich es ist, wenn ein in der Haut eingewachsener Katheter sich dreht, kapieren viele Krankenschwestern garnicht....)

Also ich bin mit meinem Katheter sehr zufrieden....ich hatte nochnie einen Shunt, weil wieso soll ich etwas ändern, womit ich zufrieden bin und was von Anfang an gut gepasst hat.
Mein linker Arm hatte ja in der Jugend einen offenen Oberarmbruch, ist viel zu vernarbt und empfindlich für einen verlässlichen Shunt.
Und ich bin Rechtshänder, meinen rechten Arm bleibt unversehrt solange wie ich kann. Man kann durchaus gute Gründe haben keinen Shunt zu wollen, Nutzen und Risiko musst du selber für dich abwägen, weil bei beiden Varianten, also Shunt und Katheter, ist ein bissl Glück dabei ob es auch gut einwächst und beides muss unterschiedlich gepflegt und darauf aufgepasst werden.

Und das Fixierpflaster trag ich also nur für Sport, Dialyse und Haushalt machen falls ich mich viel Bücken muss.
Pflaster auf den Einstichstellen nur im ersten Monat und auch nur, wenn die Wundheilung gut läuft.
Gut Hygiene ist besser als die Wunde immer verschlossen zu halten. (Ich find Pflaster nur kurzfristig sinnvoll während man sich schmutzig machen will oder antibakterielle Salben einwirken zu lassen....)
Überhaupt sollte man auch eine antibakterielle und/oder antibiotische Salbe zuhause haben. Falls mal eine Rötung auftritt, sollte man das lieber sofort als eine Infektion betrachtenund mit Antibiotika einschmieren. Besser man reagiert zu früh, als man gibt einer Infektion Zeit sich auszubreiten. Ein Perm-Kath hat ja tatsächlich ein hohes Infektionsrisiko, also muss man beim ersten Juckreiz oder auffälliger Rötung schon klug reagieren, frühzeitig reagiert lässt sich JEDE Infektion in den Griff bekommen. (Da hab ich ja mehr Stress mit Mückenstiche als man mit Infektionen hat,. man muss nur schnell reagieren! 8) )

Was BH-Anziehen angeht kann ich nicht mitreden, aber bei normaler Kleidung stört der nicht. Nach ein paar Monaten stört er nicht einmal mehr beim Schlafen, wenn man auf der Seite liegt, dafür muss er aber mal gut einwachsen, weil er sich dabei ebenfalls um 90° zur Seite pendelt und das an der Einstichstelle zieht wenn sie noch jung ist. Ich vertrag halt kein 24/7 Fixierpflaster tragen, andere Patienten die keine Neurodermitis haben schon.

Ein großes Problem ist allerdings der Sicherheitsgurt im Auto, oft befindet sich der Brustgurt auf der selben Höhe wie die Klammern des Perm-Kath.
Dann sollte man sich eine Befreiung von der Gurtenpflicht vom Amt holen, weil im Falle eines Unfalles würden die Klammern vom Katheter die Wucht des Aufpralles abbekommen.
Ich gurte mich nur am Bauch an, schwinge meinen Körper an den Brustgurt vorbei und hab ihn hinter mir am Rücken baumeln, wo er meinen Katheter nicht zu Nahe kommen kann.


lg
Chris
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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 18 Apr 2020 05:46 #513353

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Vielen Dank für deine Antwort.
Ich bekomme so wie es aussieht den Katheter nächste Woche auf der rechten Seite.
Wieso sollte denn da der Sicherheitsgurt stören? Ist ja links.

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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 18 Apr 2020 05:48 #513354

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Vielen lieben Dank für Deine Antwort.
Hat mich doch etwas beruhigt.

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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 18 Apr 2020 23:30 #513360

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Hallo,

ich habe seit einem Autounfall im Januar 2018 und daraus resultierender Niereninsuffizienz einen doppellumigen Demerskatheter. Er tritt knapp oberhalb der rechten Brust nach außen.
Seit ca. einem Jahr habe ich auch einen Shunt, der normalerweise zur Dialyse benutzt wird. Der Demerskatheter wird kaum noch genutzt und wird - sobald die Corona-Krise überstanden ist - entfernt.
Ob ein Demerskatheter dasselbe wie ein Permcath ist, weiß ich leider nicht. Aber jedenfalls hab ich auch zwei kleine Schläuche raus baumeln.
Ich kann den Katheter aber gut in den BH stecken und dann stört er gar nicht. Nachts beim Schlafen trage ich natürlich keinen BH. Am Anfang hat mich der Katheter gestört, wenn ich auf dem Bauch gelegen bin. Mittlerweile stört er mich kaum noch.
Beim Autofahren als Beifahrer hat mich der Katheter anfangs gestört. Ich habe dann eine Zeitlang so eine Polsterung für den Gurt genutzt. Keine Ahnung, wie das richtig heißt. Man kann es kaufen und es ist ein gepolsterter Stoffstreifen, der mit Klettverschluss um den Gurt herum befestigt werden kann.
Seit dem ich den Katheter habe, dusche ich nicht mehr "normal", sondern wasche die Haare über Kopf, untenrum bis zum Katheter mit der Brause und den Rest (Schulter, Hals, Brust...) nur mit Waschlappen. Schwimmen gehe ich auch nicht. Habe mich zwar daran gewöhnt, freue mich aber doch darauf, hoffentlich wieder bald normal duschen und schwimmen zu können.
Ich mache an meinem Katheter gar nichts selbst. Er wird einmal wöchentlich bei der Dialyse gespült und die Eintrittsstelle desinfiziert und neu verbunden.
Dass ich beim Sport oder beim Heben besonders aufpassen muss, hatte man mir damals gar nicht gesagt, ich bin da aber eh nicht soo aktiv, dass da eine Gefahr bestünde.

Alles Gute für dich und liebe Grüße!
Debbie
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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 18 Apr 2020 23:41 #513361

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Noch ne kleine Ergänzung:

Ich habe den Sicherheitsgurt im Auto irgendwann mal in der Höhe verstellt und seitdem drückt er nicht mehr auf den Katheter. Deshalb verwende ich die Polsterung jetzt nicht mehr.

Beim Duschen habe ich es einige Male mit Duschpflaster bzw. - folie versucht. Das Abkleben und spätere Entfernen war aber immer sehr aufwendig, ohne die Hilfe meines Mannes gar nicht möglich und wir haben die Folie auch nie dicht bekommen, der Katheter war immer nass. Deshalb klebe ich ihn schon lange nicht mehr ab, sondern dusche/wasche mich stückchenweise.
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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 19 Apr 2020 00:05 #513362

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Hiho Debbie,

die Kleberückstände vom Duschpflaster sind auch ein Magnet für Dreck und somit auch für Bakterien.

Ich geh beim Duschen sogar soweit, dass ich den Exit mit Seife einreibe und von Unten mit dem Duschkopf den Exit spühle, allein schon um Hautschuppen rauszuwaschen.
Jeder Perm-Kath hat ja so einen kleinen Schaumstoff-Ring, die Dacron-Muffe, wo Haut und Katheter fest ineinander wachsen können. (bildet einen Knubbel unter der Haut)
Ein gut eingewachsener Katheter ist also eigentlich keine offene Wunde, sondern hat einen langen Hauttunnel der an der Muffe endet. (vorausgesetzt alles heilt so vorbildlich ein wie es sollte...)
Je älter ein Perm-Kath wird und je sauberer man in hält, umso geringer das Infektionsrisiko, da gehört eben Wasser und Seife dazu.
Wie Ohren, Nase und jede andere Körperöffnung sollte man auch seinen Exit von dem Dreck befreien, den der eigene Körper produziert...

Solangs noch eine offene Wunde ist eben mit Octenisept oder anderen Wund-Desinfektionsmitteln, aber nach einigen Monaten reicht ja dann Wasser und Seife.
Wobei ich mir offene Wunden auch mit Wasser und Seife wasche, damit es eben NICHT zu einer Infektion kommt...wir haben ja gutes Trinkwasser o_O
Bringt ja nichts wenn man eine Wunde zwar gut desinfiziert, aber Verunreinigungen nicht ordentlich beseitigt, bleibt ja ein Nährboden für Bakterien.

Und nach dem Duschen nehm ich einen Tupfer mit Octenisept, zieh mir die Haut am Schlüsselbein hoch um Teile des Hauttunnel nach außen zu stülpen , wobei 2cm vom Schlauch die normal unter der Haut verborgen sind dann frei liegen, und desinfizier mir den halben Hauttunnel, wenn ich loslasse klebt genug Desinfektionsmittel am Katheter um den Rest des Hauttunnels auch zu desinfizieren....(liest sich krasser als es ist^^)
Wenn der Hauttunnel frisch gereinigt und desinfiziert ist, fühlt sich das frisch an wie Pfefferminze! :D (und Duschpflaster im Vergleich total unhygienisch und verschwitzt...)

Ich trag zwar Duschpflaster zum Schwimmen wie man auf Fotos von mir erkennen kann, aber die halten nicht wirklich dicht, dienen dabei mehr der Fixierung.
Ich stell mir dann immer vor, dass ich nach dem Schwimmen sicher Hautschuppen von anderen Badegästen im Exit kleben habe und bin dementsprechend hysterisch beim Desinfizieren und Reinigen! xD
Und danach eine Fingerkuppe antibiotische Salbe in den Exit stopfen, haben sicher Kinder ins Schwimmbecken gepinkelt -_-
Im Gegensatz zu Tabletten kann man Antibiotika in Form einer Salbe ruhig einsetzen wenn man nur ein hohes Risiko eingegangen ist und noch garkeine tatsächliche Infektion hat, dann verhindert man den Infektionsherd bevor er entsteht.

lg
Chris

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Dialysekatheter (Permcath) im Alltag 19 Apr 2020 22:18 #513376

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Hallo christian,
Kinderurin ist in aller Regel steril.

LG Tobias

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Hi :)

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