THEMA:

Hallo,
meine Mama 73 wird seit ca. 2 Jahren dialysiert sie hat meistens gegen Ende der Dialyse Krämpfe am Beine und Hände und manchmal auch an andere Körperstellen,
Magnesium hat sie ein Zeitlang probiert sie meint das hat ihr nicht sehr geholfen. (ich weiss allerdings nicht wie genau sie das eingenommen hat)
Sie klagt auch manchmal über sehr starke Hitzewallungen im Körper.
Ich habe irgendwo mal gelesen das Kraftbrühe oder Salzstangen helfen sollen
meine Frage wäre ob diesbezüglich jemand Erfahrung hat und vor allem wann und welche Menge wird eingenommen um die Krämpfe zu verhindern.
2. woher kommen die Hitzewallungen sie hat auch hinterher über Zahnschmerzen geklagt bei der letzten Dialyse (die Zahnschmerzen sind vermutlich wegen Anspannung)
Vielen Dank Im Vorraus

Hallo
Magnesium oder Salz ist sicher eine Möglichkeit die Krämpfe zu mindern, auch sollte bei der Gelegenheit das Opti mal heraufgesetzt werden, am besten propieren, Einlagerungen und zu trocken dialysiert (eine Ursache für Krämpfe) liegen manchmal dicht beieinander.
Hitzewallung an der Dialyse hab ich keine Erfahrung, lediglich nachts (schweisnass mit wechsel Bettwäsche) die Ursache ist nicht geklärt, Möglichkeit eine Medikamenden unferträglichkeit oder Diabetis Unterzuckerung, ist verschwunden mir geht es gut!
Gruß Paul

Ist ziemlich eindeutig, dass deine Mama Hämodialyse macht und nicht PD.
Ich hab auch öfter mal Hitzewallungen oder Schüttelfrost, bei gleichbleibender Raum und Dialysattemperatur. Die Dialyse belastet ja den Körper.
Von Salz halte ich nicht viel. Ich ess gerne mal ein Stückchen Schokolade um den Körper wieder Kraft zu geben. (Bin ja kein Diabetiker)
Schokolade ist ja auch das geheime Kraftmittel der Bergsteiger ;)

Zuviel Wasserentzug auf einmal, oder zu niedriges Trochengewicht verursachen auch Krämpfe, ist klar. Aber gestern hatte ich eine Dialyse mit 300ml zuviel Gewicht, hab 500ml enziehen lassen.
Mir wurd wärend der Dialyse zu warm, hab die Dialysat-Temperatur um 0,5 Grad senken lassen und ein Schoko-Croussant gegessen. Nach einer halben Stunde wurde mir sogar kalt.

Denke die Ursache ist im Verlust von Nährstoffen an die Dialyseflüssigkeit zu suchen. Ich vertrag es besser hungrig an die Dialyse zu gehen, als wenn mir nach einer guten Mahlzeit die wasserlöslichen Nährstoffe gestohlen werden. (Und ich bin nur 27 Jahre alt.)

Mit einem Fieber-Thermometer kann deine Mutter auch leicht feststellen, ob ihre Körpertemperatur mit der Dialysat-Temperatur übereinstimmt. Die eigene Körpertemperatur wird an der Dialyse oft zuwenig beachtet.

Ok. Also mit dem zu schnellen wasserentzug hatte ich angesprochen da war der Arzt nicht der gleichen Meinung.
Daher suche ich hier Hilfe kraftbrühe soll helfen aber ich habe keine Ahnung was für Menge und vor allen wann sie es zu sich nehmen soll.
Meine Mama wird übrigens über demers katheter dialysiert. Sie findet die Krämpfe sehr schlimm das belastet sie sehr.

Hallo Th.Th.

Kraftbrühe gibt man gegen Ende der Dialyse, wenn man merkt, dass der Blutdruck zu tief wird. Meist ist das etwa eine Kaffeetasse voll. Salz hebt den Blutdruck und die Flüssigkeit gleicht einen zu hohen Flüssigkeitsentzug aus. Salzstangen - also diese ca 5cm langen - so 4-5 Stangen, auch um den Blutdruck etwas anzuheben.
Aber das sollte natürlich nicht jedes Mal nötig sein (Dialysepatienten schränken ja nicht zum Vergnügen den Salzkonsum und die Trinkmenge ein). Wenn doch, ist vielleicht etwas nicht richtig "eingestellt", eben zB das Trockengewicht.

Du hast nichts geschrieben über den Blutdruck. Auf Anhieb hätte ich jetzt auch gesagt, dass sie zu trocken dialysiert wird, also dass das Trockengewicht raufgesetzt werden sollte. Normalerweise wäre dann gegen Ende der Dialyse auch der Blutdruck zu tief und man fühlt sich unwohl und mehr oder weniger schwindelig.

Hat sie Wassereinlagerungen, zB im Bereich der Knöchel oder der Augen. Oder hatte sie und jetzt sind sie weg.
Interessant wäre auch, ob sich ihr Gewicht verändert hat. Hat sie das Gefühl, zu- oder abgenommen zu haben.

Das Einstellen des Trockengewichts ist keine einfache Sache....

Sind ihre Blut- und Urinwerte den Umständen entsprechend normal?

Wurden die Gefässe in den Extremitäten schon kontrolliert (Angiologie), ob es da Besonderheiten gibt?

Wurde schon mal versucht, langsamer zu dialysieren, d.h. die Dialysezeit zu verlängern? Manchmal ist das wegen äusseren Faktoren nicht einfach so möglich, z.B. weil im Dialysezentrum dann deshalb Schichten umgestellt werden müssten, was man natürlich nur sehr ungern macht.
Eine Variante wäre auch, am Anfang der Dialyse mehr Wasser zu entziehen und weniger Giftstoffe und nachher weniger Wasser und mehr Giftstoffe. An Dialysegeräten kann man solche Profile einstellen und manchmal erträgt der Patient dann die Dialyse besser. Aber das hängt natürlich wieder davon ab, ob das Trockengewicht stimmt oder nicht und wie lange die Dialyse überhaupt dauern darf (äussere Umstände....).

Nimmt deine Mama die Medikamente richtig und zuverlässig? Manchmal gibt es Missverständnisse. Und nimmt sie keine Medikamente, ohne dass die Ärzte davon wissen (Hausmittelchen usw.).

Wieviel Gewicht nimmt sie zu zwischen den Dialysen. Je mehr, desto mehr belastet es den Körper (Blutdruckabfall, Müdigkeit nach der Dialyse, Krämpfe). Wenn sie nur sehr wenig zunimmt, trinkt sie vielleicht zu wenig / isst zu wenig. Wie ist es mit der Ernährung. Ältere Menschen essen manchmal nicht mehr ausgewogen oder haben Probleme mit Appetitlosigkeit. Ernährt sich deine Mama noch vielseitig genug? Wäre vielleicht auch eine Ernährungsberatung angebracht. Ich denke eher an Tipps und Tricks. Wie man trotz allem noch Freude am Essen haben kann und wo man nicht so streng mit sich sein muss.

Schweissausbrüche
- es könnte mit Kreislaufbeschwerden zusammenhängen - also wieder wenn der Blutdruck zu tief sinkt, kann der Körper mit Schweissausbrüchen reagieren
- ist ihre Menopause abgeschlossen? Ich weiss, dass sie 72 ist, aber 100% auszuschliessen wäre das nicht. Wenn sie nicht sicher ist, vielleicht Versuch mit Salbeitropfen machen.
- versuchsweise die Temperatur am Dialysegerät 1/2 Grad tiefer einstellen lassen, WENN sie das Gefühl hat, es sei ihr zu heiss

Hallo,
an der Dialyse gibt es die Möglichkeit, Uf-Profile (Wasserentzug) und Na-Profile einzustellen, d. h., das Dialyseregime genau auf die Bedürfnisse des Patienten einzustellen. Auch kann man grundsätzlich eine andere Na-Einstellung wählen. Das sollte man mit dem Arzt besprechen. Das dürfte auch genauer zu steuern sein, als mit Hilfe von Brühe. Wie hoch sind denn die Gewichtszunahmen zwischen zwei Dialysen? Wichtig ist, dass man nicht nur die Trinkmenge betrachtet, sondern auch die Flüssigkeitszufuhr über das Essen (Obst, Joghurt, Suppen...). Wenn der Wasserentzug zu hoch ist, kann es zu Krämpfen kommen, hier könnte es helfen, am Anfang der Dialyse viel zu entziehen, am Ende wenig. Ich persönlich habe irgendwann festgestellt, welche Hoechstmenge an Wasser ich bei einer Dialyse schaffe, herauszudialysieren.

Viele Grüße
MaWa

zu Krämpfe kommt auch noch Schüttelfrost am Beinen noch dazu hängt das zusammen?

Gruss

Th.Th schrieb: zu Krämpfe kommt auch noch Schüttelfrost am Beinen noch dazu hängt das zusammen?

Gruss

heute hatte sie keine Krämpfe dafür aber sehr kalt in Füssen

Fehlen viele Hintergrundinfos zur Dialyse deiner Mutter, dass man genaueres dazu sagen kann...geht per Ferndiagnose ohne Infos recht schlecht.

Aber wie ich geschrieben hab, das hab ich auch manchmal, hängt von meiner Tagesverfassung ab. Bei vielen Patienten aber auch von Blutdruck-Schwankungen.
Da kann man übrigens auch die Temperatur von der Dialysemaschine höher aufdrehen wenns unangenehm wird.
Wichtig ist, dass deine Mutter sich genau mit ihren Ärzten abspricht und versucht das Dialyseregime so anzupassen, dass es ihr gut geht. Wie angesprochen eine längere Dialyse könnte helfen.
Also mehr Dialysezeit und dafür langsamere Entgiftung und/oder Wasserentzug, je nach Bedarf und vorhandenen Möglichkeiten.
Auch ein zu niedriges Kalium kann eine Rolle spielen.

Und die wichtigste Frage ist ja, wieviel Wasserentzug hatte deine Mutter bei der letzten Dialyse und wieviel bei dennen mit Krämpfen?
Nimm deine Mutter auch genug Eiweiß zu sich? Das ist z.B. sehr wichtig für einen stabilen Kreislauf.

Lies dir nochmal alle Antworten sorgfältig durch und versuch mehr Infos zu geben