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Meinem Mann geht es schlecht 19 Feb 2018 14:08 #508604

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Hallo, ich muss mich hier mal ausweinen. Ich hab mich im Herbst hier angemeldet, als bei meinem Mann zum ersten mal Wasser in der Lunge festgestellt wurde. Es ging ihm dann eine Zeit wieder besser, aber jetzt habe ich gerade das Gefühl, es geht bergab. Letzte Woche hat er einen Aortenstent bekommen, sein Blutdruck scheint sich zum Glück wieder zu stabilisieren, der lag vorher immer zwischen 160 und 190. Inzwischen hat er 120 bis 150. Morgen bekommt er in seinen Oberarm Shunt auch noch einen Stent. Er hustet sehr viel und ich denke, da ist wieder Wasser in der Lunge und mache mir allergrößte Sorgen, wie es weitergehen kann. Er hat einen kleinen Job als Putzmann im Restaurant, in dem ich koche und ich denke, das ist ganz gut, wenn er zu Fuß dort hingeht und dann seinen Job macht. Er steht da auch nicht unter Druck und kann Pausen einlegen, er arbeitet an 15 Tagen im Monat zwei Stunden da. Aber für den Fußweg von 20 Minuten braucht er inzwischen 45 Minuten und kriegt immer schlecht Luft. Morgens nach dem Aufstehen ist es am schlimmsten und manchmal muss er nachts aufstehen und kann nur im Sitzen atmen.
Mein Mann ist Afrikaner und manchmal versteht er etwas auch nicht richtig bzw. verdrängt vieles, während ich zusehen, wie er abbaut. Ich hab ihn jetzt immerhin dazu gebracht, einen gemeinsamen Termin beim Arzt für uns zu machen, damit ich mal erfahre, wie die Prognose ist und wie es weitergehen kann und soll.
Er selber hat von allem die Schnauze voll und würde am liebsten einfach nicht mehr zur Dialyse gehen, er hat auch Suizidgedanken. Auf alle Themen seine Krankheit/Gesundheit betreffend reagiert er momentan allergisch.

Bei mir geht es hoch und runter. Mal hab ich Hoffnung und Zuversicht, mal heule ich bei jeder Kleinigkeit, was er aber nicht mitkriegen soll. Weil er sich sowieso schon Vorwürfe macht, dass ich ohne ihn die ganzen Probleme nicht hätte.
Ich liebe ihn über alles und ich werde ihn begleiten bis zum Schluss, scheissegal, wie es kommt. Ich halte nur die Ungewissheit nicht aus. Manchmal denke ich, es wäre leichter, wenn einer sagt: "Ihr Mann lebt jetzt noch drei Monate, machen Sie ihm letzte schöne Tage." So hart wie das klingt, aber dann wüsste ich, woran ich bin.
Wir haben keine Kinder, dafür bin ich selber manisch-depressiv und hochbegabt, was dann manchmal dazu führt, dass ich mich unnötig verrückt mache... und im Netz rumgoogele, was mich nur noch verrückter macht.
Kann mir irgendjemand Hoffnung machen, dass sich sein Zustand nochmal bessern kann? Er wartet jetzt seit neun Jahren auf eine Niere und ich habe eine Scheissangst, dass sein Herz bald zu schwach für eine Transplantation wird.
Mann!

Grüße
Queen Omega
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Meinem Mann geht es schlecht 19 Feb 2018 16:34 #508605

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Hallo Queen Omega,

diese Atemprobleme hatte ich in letzter Zeit auch, kaum Luft bekommen im Liegen und bei der kleinsten Anstrengung geschnauft wie eine alte Dampflok. Dazu reichlich Wasser in den Beinen.
Ich achte jetzt mehr auf meine Trinkmenge und seitdem geht es mir von Tag zu Tag besser. Ich war einfach etwas überwässert.
Kann sein, dass es bei deinem Mann auch Überwässerung ist, eine Ferndiagnose ist allerdings schwierig. Aber achte doch mal auf seine Trinkmenge. Und frag mal in der Dialyse nach, wieviel Wasser sie ihm entziehen und wie hoch das Trockengewicht eingestellt ist.

Schnauze voll und Suizidgedanken, nicht mehr dialysieren wollen, wer kennt das nicht. Dieser ganze Sch... soll endlich aufhören. Dazu seit Wochen und Monaten dieses grau in grau Wetter.
Aber heute hat die Sonne geschienen, die Vögel zwitschern und die ersten Krokusse blühen, schon geht es der Seele wieder besser.

Sag deinem Mann, dass ich ihn ganz doll beneide, weil er eine Partnerin hat, die zu ihm steht. Dieses Glück habe ich leider nicht.

Und dich nehme ich einfach mal ganz fest in den Arm, du schaffst das schon, bist doch eine starke Frau :regenbogen:

Ganz liebe Grüße
Sabine

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Meinem Mann geht es schlecht 20 Feb 2018 18:22 #508607

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Danke Papaya für deine aufbauenden Worte. Mein Mann ist jetzt im Krankenhaus, er bekommt morgen seinen Shunt geweitet. Ich fahre stimmungsmäßig weiter hoch und runter und hab heute mal wieder mein Neuroleptikum genommen. Am Samstag ziehen wir um, notgedrungen, weil wir Schimmel in der Wohnung haben. Ich befürchte, dass sie meinen Mann genau am Samstag nach Hause schicken und er dann mitten im Umzug auf der Matte steht. Eigentlich wollte ich ihn zwei Tage bei meinem Kollegen unterbringen, damit er aus dem Schussfeld ist, aber das will er partout nicht.
Ich weiss einfach nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll und fühle mich total allein.
Wir haben keine Verwandten hier und kaum Freunde, Dialyse isoliert ja auch. Ich hab Tag und Nacht nur noch Angst als Gefühl, ich bereite den Umzug wie ferngesteuert vor.
Das Wasser kommt leider nicht durch eine einfache Überwässerung, er hat eine Herzinsuffizienz 3. Grades diagnostiziert bekommen. Letzten Sommer ging es ihm noch relativ gut, da fuhr er noch mit dem Fahrrad je eine dreiviertel Stunde zu seiner Arbeit und zurück. Jetzt traut er sich nicht mal mehr aufs Fahrrad. Ich hab solche Angst, dass es nicht besser wird. Ich mach mich total verrückt.

Queen Omega

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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 09:42 #508608

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Hallo Queen Omega,
ich bin zwar noch nicht dialysepflichtig, kann so also noch nicht richtig mitreden. Aber dein Beitrag hat mich sehr berührt und ich möchte dir gern hier viel Kraft und Zuversicht senden.:regenbogen:
Ja, auch ich beneide deinen Mann insofern, dass er so eine starke und tolle Partnerin an seiner Seite hat , die zu ihm steht. Mein Mann ist ebenfalls depressiv erkrankt, aber er hat sich von mir abgewendet und nun muss ich allein zusehen, wie ich die baldige Dialyse, die drei Kinder, Haushalt, Beruf und Abzahlung des Hauses manage.
Ich kann deinen Mann aber auch verstehen, dass er nicht mehr will, habe selbst zwischendurch so meine Gedanken, obwohl ich ja grad erst am Anfang bin. Allein meine Kinder sorgen dafür, dass ich jeden Morgen aufstehe und weiter nach Lösungswegen suche. Was mir ebenfalls hilft sind Träume, die ich habe, die ich noch erleben möchte, auf alle Fälle, komme es, was da wolle und wenn ich kriechen muss. Ja, und auch wenn es schwer fällt in Bewegung bleiben, frische Luft und Licht, Sonne, die Vöglein zwitschern hören. Und wenn der Weg eben 45 Minuten lang ist, dann in diesen 45 Minuten jeden einzelnen Schritt genießen und sich daran freuen, dass man überhaupt einen Schritt setzen kann.
Liebe Queen Omega noch eine Herzensangelegenheit für dich, denk dabei aber auch immer an dich und pass auf dich auf.
Sonnige Grüße
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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 10:24 #508609

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Liebe Queen Omega, ich wünsche Dir zuerst einmal ganz viel Kraft!
Männer sind manchmal ziemlich stur, lassen ihre Gefühle nicht raus und meinen, sie müssten den starken Mann machen, obwohl es ihnen nicht gut geht ;)
Hast Du Dir schon mal überlegt oder informiert, ob die Krankenkasse dir eine Haushaltshilfe oder andere Hilfen zur Verfügung stellen kann, die dich etwas entlasten? Gerade während es Umzugs?

Manchmal gibt es spezielle Angebote für Kurzzeitunterstützungen. Es gibt wohl auch die Möglichkeit, zusammen in Reha zu fahren.
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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 11:50 #508610

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Danke für deine Antwort, Gabi! Ja, er ist stur, ich glaube, Afrikaner sind noch nen Zacken sturer... er ist mal nach Europa gekommen, wie so viele, um seiner Familie in Afrika ein besseres Leben zu bieten. Er träumt davon, wieder nach Afrika zurück zu können und wenn es nur zum Sterben ist, so hart wie sich das anhört. Wir haben immer soviel Geld auf der hohen Kante, dass wir ihm sofort ein One-Way-Ticket kaufen könnten. Aber Dialyse in Afrika ist teurer als hier und es gibt natürlich nicht genug Plätze, ganz zu schweigen davon, dass er dann in Dakar leben müsste. Und ich glaube, er setzt sich grade damit auseinander, dass er Afrika nie wieder sieht. Das bricht mir das Herz. Sein größter Alptraum ist es, hier einmal in einem städtischen Altenpflegeheim zu landen. Aber ich bin zehn Jahre jünger, das wird ihm nicht passieren.
Für den Umzug ist es jetzt wohl zu spät, mir Hilfe zu organisieren und ich denke, ich krieg das schon hin. Am Samstag kommt die Umzugsfirma, ich muss lediglich alles gepackt (ist schon fast alles erledigt, Papierkram auch) haben und ich kann die Wohnung besenrein hinterlassen, wir müssen nicht renovieren oder so. Außerdem hab ich zehn Tage Urlaub bekommen, damit ich alles schaffe. Damit ich nicht durchdrehe, habe ich ein Neuroleptikum, das mir gut hilft. Ich bin dann zwar etwas langsamer, aber ich heule nicht die ganze Zeit.
Ich hab gestern noch mit meiner Schwester telefoniert, die mir einfach nur zugehört hat. Mit anderen will ich kaum noch über die Situation sprechen, weil ich die vielen unqualifizierten Ratschläge (zieht doch nach Österreich, holt doch einen Verwandten her, der eine Niere spenden kann...) nicht mehr ertrage.
Bevor ich also vollends zusammenbreche, kann ich meine Schwester anrufen und sie würde herkommen. Sie wohnt in Hamburg, wir leben in Leipzig.
Mein Mann hat auch Hoffnung, dass er in der neuen Wohnung wieder etwas besser Luft bekommt. Wir wohnen jetzt an einer Kreuzung mit relativ viel Verkehr, in der Wohnung war Schimmel. Die neue Wohnung ist in der 7. Etage und schimmelfrei, vielleicht macht das wirklich einen Unterschied. Und wenn es nur für seine Psyche ist.
Wenn der Umzug durch ist, will ich mich mit der Krankenkasse in Verbindung setzen, was möglich ist. Eine Haushaltshilfe wäre ein Traum und wenn es nur für zwei Stunden die Woche wäre. Ich gehe vollzeit als Köchin arbeiten und renne zu Hause ständig hinterher und hab dann ein schlechtes Gewissen, wenn es zu Hause chaotisch ist.
Eine Reha wäre wirklich einmal gut für meinen Mann, auch damit er sich selber mal ordentlich aufklärt. Ich darf ihn nicht aufklären, darauf reagiert er allergisch und ich hab das Gefühl, bei den Ärzten hört er nur das, was er will. Einerseits finde ich es ganz gut, dass er sich bisher nicht selber so verrückt gemacht hat, aber jetzt muss er sich auf neue Bedingungen einstellen, das ist wichtig. Und ein Tapetenwechsel würde ihm mal gut tun, vielleicht würde uns überhaupt mal gut tun, ein paar Tage voneinander getrennt zu sein. Ich nerv ihn mit meiner Hysterie und mit meinem ständigen Nachfragen und auch mit unqualifizierten guten Ratschlägen... das Gute an der neuen Wohnung ist, wir haben dann drei Zimmer statt zwei und können uns auch mal ein paar Stunden aus dem Weg gehen.
Im Keller steht ein Trimmrad, das er sich mal von Nachbarn hat andrehen lassen. Eigentlich wollte ich es verschenken, aber ich denke, wir nehmen es jetzt mit, damit er sich immer mal wieder drauf setzen kann.
Irgendwie muss es weitergehen und wird es auch. Ich hab da nur einen seltsamen Umgang damit: ich muss immer alle schlimmsten Szenarien im Kopf durchspielen, damit ich halbwegs Ruhe bekomme. Weiss nicht, ob das gesund ist.

So, ich pack mal weiter und versuche, dem Chaos Herr zu werden.
Queen Omega

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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 12:29 #508611

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Ohje, jetzt hab ich dir geantwortet und die Antwort ist durch einen Klick verschwunden. Hrmpff.
Ich versuche, auf mich aufzupassen, ich nehme ja mein Neuroleptikum.
Ich bin auch seit fast einem Jahr in Therapie, eigentlich wegen meiner nicht erkannten Hochbegabung und meiner leicht narzisstischen Mutter, was mir eine blöd Jugend beschwert hat und dazu geführt hat, dass ich immer denke, ich müsse alles alleine und perfekt geregelt bekommen. Aber wir kommen gar nicht wirklich dazu, das zu bearbeiten, weil seit Herbst immer der Stress mit der Krankheit meines Mannes dazwischen kommt.
Wir müssen ja umziehen wegen Schimmel in der Wohnung und da wir im Herbst noch beim Arbeitsamt waren, haben die uns dann schön Steine in den Weg gelegt, es war unsäglich. Sie haben zwar zähneknirschend die Notwendigkeit des Umzugs akzeptiert (nachdem die Sachbearbeiter sich noch beratschlagt haben, ob es auch möglich wäre, dass jemand sich neun Jahre Dialyse und Schimmel in der Wohnung ausdenkt!) und haben uns dann alle Wohnungsangebote abgelehnt, weil die Kaltmiete ein paar Euro zu hoch war. Durch den Minijob meines Mannes sind wir nun gottlob weg vom Amt und den Umzug bezahle ich selber (ich arbeite ja in der Gastronomie, falls du verstehst...)
Sollten wir wieder beim Amt landen, wohnen wir dann dort und sie müssen die Miete trotzdem bezahlen.
Der Witz ist, das, was wir vom Amt kriegen sind keine 200 Euro und das auch nur wegen des Mehrbedarfes für die Eiweissdefinierte Kost...
Ich hab Angst vor dem Arbeitsamt und mein Mann weiss das, aber ich hab ihm inzwischen hundertmal gesagt, er solle sich die Gedanken, dass ich ohne ihn besser dran wäre, sofort aus dem Kopf schlagen.
Wenn ich es schaffe, besuche ich ihn heute nachmittag, auch wenn ich zu Hause zu tu hab. Meine Schwester meinte: Es kann immer was sein, so ein Karton kann warten und wenn irgendwas ist und du warst nicht da, machst du dir dein Leben lang Vorwürfe. Da hat sie wohl recht. Wenn ich bis Samstag nicht 100%ig fertig werde, dann werde ich das den Umzugsleuten eben erklären. Bis 28. ist auch noch genug Zeit, die Wohnung zurückzugeben. Ich sollte mich selber nicht so unter Druck setzen.

Ich bin froh, dass mein Mann grade nicht in diesem Chaos sitzt und hustet, aber er fehlt mir trotzdem.
So. Ich muss weitermachen. Aber es tut mir gut, mich hier aussprechen zu können. Ich hab die mitleidigen Blicke von meinem Umfeld satt. Im Notfall ruf ich meine Schwester an, die ist Managerin und in wäre in wenigen Stunden hier. Wir hatten jahrelang kein besonderes Verhältnis, eher so gar keins, sie lebte ihr Leben und ich meins. Aber seit zwei Jahren finden wir zueinander und jetzt bin ich darüber so froh. Blut ist eben doch dicker als Wasser.

Dass dein Mann dich in deiner Situation verlassen hat, tut mir leid. Aber ganz ehrlich, bei dem, was du zu stemmen hast, wäre er dir wahrscheinlich nur ein Klotz am Bein. Ich hab selber Depressionen und das ist nicht leicht, aber was sind Depressionen gegen das, was mein Mann durchmacht? Ich weiss, dass es Medikamente gibt, die mir helfen. Nur weil man Depressionen hat, muss man kein Jammerlappen sein.
dir auch viel Kraft. Sich um drei Kinder und ein Haus zu kümmern, wow.

Queen Omega

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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 15:47 #508612

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Nun, ich bin im Moment froh, dass mein Mann seine eigene Wohnung hat und mich allein lässt, weil, im Moment ist er tatsächlich eher eine weitere Belastung, denn Bereicherung. Trotzdem wäre es anders herum noch besser, wenn er sich so einsetzen könnte, wie du das machst.

A propos Haushaltshilfe, hast du schon einmal über eine steuerliche Vergünstigung nachgedacht? Schau mal hier:
www.vlh.de/krankheit-vorsorge/behinderun...orteile-sichern.html
Gutes Gelingen beim Umzug wünsche ich dir und bitte deine Schwester doch gleich, ob sie dir nicht beim Packen helfen kann.
Ich mache immer wieder den Fehler, dass ich erst zusammenbrechen muss bevor ich um Hilfe bitte. Inzwischen kommt meine Schwester auch einfach mal nur so, um meine Seele zu streicheln, also ohne Vorwand und Zusammenbruch und ich lerne es zu akzeptieren, das ich nicht alles allein gestemmt bekomme. Bin auch seit einem Jahr in Therapie, aber eigentlich sprechen wir nur über die aktuellen Probleme mit meinem Mann, Rentenversicherung, Arbeitgeber usw.
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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 16:46 #508613

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Hallo schlappohrbeutlerin! Ja, ich hab schon dran gedacht wegen der Steuervorteile und will mich nach dem Umzug damit auseinandersetzen.
Ich hab jetzt einen Hilferuf an jemanden abgesetzt, der sich melden wird, wenn er Feierabend hat. Gepackt ist quasi alles, es geht jetzt nur noch drum, Struktur reinzubringen und den Keller zu entrümpeln und Sachen abzumontieren. Und darum, dass einfach mal jemand da ist. Es ist kein nahestehender Mensch, das würde ich grade gar nicht ertragen. Es ist der Geschäftsführer von einem Laden, in dem ich mal gearbeitet hab. Der ist Elektriker und hochintelligent, das ist genau das, was ich grade brauche. Ich hätte auch andere Leute fragen können, aber ich brauche kein Mitleid und dergleichen, ich brauch einen kühlen Kopf, der sagt: So, jetzt das, dann das, ich kümmerer mich hier rum, du kannst dich so lang um dieses und jenes kümmern.
Mein Mann wird erst morgen operiert, ich denke, sie behalten ihn dann auch übers Wochenende da, was mir total recht wäre, damit er Ruhe hat und nicht den Stress mitmachen muss. Und ich kann mich voll auf den Umzug konzentrieren. Ich hab immer versucht, ihm das zu erklären, aber er fühlte sich dann abgeschoben und wahrscheinlich auch nutzlos, der ärmste. Dabei kann er ja dann Dinge machen, wie peu à peu Schränke einräumen und so.
Ich glaube, ich geh gleich mal raus, ein paar Dinge schon in die neue Wohnung bringen und mir nen Döner holen. Ich ess bei so nem Stress immer nix, sondern rauche und trinke Kaffee, das ist auch nicht gut.
Wenn ich hier schreibe, dann hilft mir das enorm, es hält mich davon ab, weiter nach Herzinsuffizienz zu googlen und es macht meinen Kopf immer ein bisschen klarer. Eigentlich wollte ich Zimmer für Zimmer machen, aber irgendwie bin ich in allen vier Räumen gleichzeitig beschäftigt. Mann!

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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 17:14 #508614

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Na Mensch, du machst des schon, hört sich jedenfalls gut an.
Mir hilft das Schreiben auch immer. Im anderen Forum habe ich damit allerdings auch so ne blöde Mitleidswelle ausgelöst, dass ich fast an die Decke gesprungen bin. Dabei wollte ich nur Tipps, wie ich die Dialyse, Beruf oder Rente und meine tauben Ohren unter einen Hut bekomme.
Hol mal deinen Döner, ist zwar nicht das Gesündeste aber immerhin noch besser als Kaffee und Zigaretten auf leeren Magen.:)
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Meinem Mann geht es schlecht 21 Feb 2018 21:22 #508617

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Hallellujah es geht im besser. Wurde doch heute am Shunt operiert, mehr weiss ich noch nicht. Aber er rief mich an und wirkte viel lebendiger und sagte, er fühle sich fit wie ein Turnschuh und bekomme wieder Luft. Ich bin so froh. Hab wieder Appetit und alles ist viel leichter. Morgen besuch ich ihn, bekomme ja dann Hilfe zum abmontieren. Ich bin so froh! Danke, dass ihr mir geholfen habt! Jetzt geht es hoffentlich erstmal lange aufwärts, reicht langsam mit dem Stress.

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Meinem Mann geht es schlecht 22 Feb 2018 16:06 #508618

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Hab meinen Mann heute besucht. Also, so wie ich es jetzt verstanden habe, lag das Problem am Shunt. Das Flussvolumen war wohl zu stark und das Herz wurde dadurch zu stark belastet. Ganz sicher bin ich noch nicht, der Oberarzt war noch nicht bei meinem Mann heute. Ich denke, sie haben auch gleich die Aneurysmen am Oberarm gerafft, das waren drei dicke Beulen. Was mich ärgert ist, dass die Dialyse zu spät reagiert hat oder meinen Mann nicht so für voll genommen hat. Gestern noch musste er vor der OP mit einer Ärztin rumstreiten, die nicht sehen wollte, dass sein rechter Arm dicker ist als der linke. Aber er hat sich durchgesetzt. Jetzt hab ich wieder Hoffnung und konzentriere mich auf den Umzug.
Queen Omega

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Meinem Mann geht es schlecht 22 Feb 2018 22:32 #508619

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Es geht wieder aufwärts. Also denn Ärmel hoch gekrempelt und Kisten schleppen. Und dann kann dein Mann in Ruhe euer neues Heim schön kuschelig und gemütlich gestalten. Lass mal von dir hören, wie es weiter gegangen ist.
Bis denn
Susanne :yeehaa:

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Meinem Mann geht es schlecht 01 Mär 2018 17:28 #508641

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Hallo, ich wollte mich nochmal melden.
Den Umzug hab ich samstags über die Bühne gebracht, hatte ja eine Firma. Abends war ich trotzdem fix und fertig... allein mit drei Möbelpackern... ich hab noch ein Schnitzel bei meinem Küchenchef gegessen und war dann völlig durch. Sonntags hab ich dann meinen Mann im KH besucht und sonst gar nichts gemacht, mein Mann hat auch gesagt, ich soll lieber ne Pause machen. Ihm hab ich zwei Kumpels aus seiner Heimat ins KH geschickt, damit er mal auf andere Gedanken kommt. Das war genau richtig, zwei Stunden saßen wir bei Kaffee und Tee im Foyer und er hat in seiner Muttersprache über Politik, Fußball und Geschichte quatschen können, danach war er viel lebendiger. Denn als ich ankam, wollte er sich nur im Bett verkriechen.
Montags hab ich dann erstmal sechs Stunden die alte Wohnung geputzt und als ich im neuen Heim den ersten Kaffee genießen wollte, hör ich die Schlüssel in der Tür und mein Mann war wieder da!

Bei ihm haben sie seinen Shunt auf 1,1l/min. gedrosselt, der hatte 4l/min. Volumen, worüber der Operateur ziemlich bestürzt war. Im Arztbrief drückt er das mit einem Ausrufezeichen in Klammern aus.
Den Bluthochdruck haben sie noch nicht so ganz in Griff gekriegt, aber sie haben ihn dann trotzdem entlassen.
Zu Hause im neuen Heim scheint es meinem Mann täglich besser zu gehen. War vielleicht auch die Aufregung mit dem Umzug und so. Wir haben dann zu Hause keinen Blutdruck mehr gemessen, weil mein Mann bei jeder Messung so aufgeregt ist, dass sein Blutdruck sowieso in die Höhe schnellt. In der Dialyse gestern war er dann endlich mal wieder bei 140. Ich hab derweil die alte Wohnung zurückgegeben, ganz problemlos, der Vermieter war sehr nett und bestellt meinem Mann noch ganz liebe Grüße und alles Gute für die Zukunft.

Der Knaller war dann aber, als der Dialysearzt von meinem Mann ihm ein Lob dafür aussprach, dass er die OP durchgesetzt hat!!! Wäre es nach den Ärzten in der Dialyse gegangen, hätte er nicht operiert werden sollen. Geht's noch? Na, mein Mann hat denen erstmal ein paar Takte erzählt.

Einen Tag vor dem Umzug hab ich erfahren müssen, dass es meinem Vater sehr schlecht geht. Er ist 82 und wurde immer langsamer, war aber stets noch orientiert - bis Weihnachten. Seitdem baut er massiv ab und letzte Woche kam er mit einer Blutvergiftung ins KH. Dort müssen sie ihn inzwischen fixieren, weil er dauernd versucht, abzuhauen. Die Ärztin hat meiner Mutter dann ohne Umschweife gesagt, dass er dement ist. Sich das nach der Blutvergiftung zwar wieder bessern kann, aber er ist dement. Ich fahre da nächste Woche zwei Tage hin, um ihm, so lange er noch weiss, wer ich bin, zu sagen, dass er gehen darf, wir haben keine Rechnungen offen, zwischen uns ist Frieden.

Langsam beruhigt sich alles. Ich hatte selber schon immer so einen Druck auf dem Brustbein, das ist aber vollständig verschwunden, seit wir hier in der neuen Wohnung angekommen sind. Ein bisschen Baustelle ist noch, aber wir haben fast alles geschafft. Mein Mann war so fleissig wie lange nicht mehr, ich musste ihn vorhin zu einer Pause verdonnern, hat ja immerhin noch Fäden im Arm.
Hoffentlich geht es jetzt erstmal positiv weiter. Wenn ich von meinem Vater zurückkomme, muss ich wohl erstmal zwei Wochen durcharbeiten... meine Kollegen haben drei Wochen Grippe von mir abgefangen, dann die zehn Tage Urlaub wegen Umzug und nun auch noch drei Tage, weil ich zu meinem Vater muss. Zum Glück kenne ich die beiden schon fast 15 Jahre, andere Kollegen hätten mir wohl längst den Vogel gezeigt.

Danke an die, die mich hier unterstützt haben. So schnell zieh ich nicht mehr um. Komischerweise läuft auch unsere Beziehung besser seit wir in der neuen Wohnung sind. Die alte hatte wohl einfach keinen guten Spirit.

Queen Omega

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