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Nachlassen der Ausscheidung 28 Okt 2001 01:24 #217658

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Hallo Leute,


ich bin seit ca 1/2 Jahr an der Dialyse. Bisher liegt meine herauszufilternde Wassermenge zwischen -0.8 l (also unter Sollgewicht) und 1.3 l pro Dialyse. Dabei besteht kein Zusammenhang zur Länge der dialysefreien Zeit. Mein Nephrologe und das betreuende Personal sprechen noch von einem weitgehenden Soll=Ist Zustand. Dabei wird meine Nierenfunktion auf ca. 1-2% geschätzt.

Wie kann ich diesen Zustand möglichst lange so beibehalten ?

Zur Zeit trinke ich noch sehr viel (ca. 3 Liter Flüssigkeit am Tag ohne Einberechung fester Mahlzeiten). Hat dies Einfluß auf die Dauer meine Ausscheidungsfähigkeit ?

Wie sehr wirkt sich das Absenken/Anheben des Sollgewichtes auf die Ausscheidungsfähigkeit aus ?

Gruß,
Paul

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 28 Okt 2001 16:28 #217664

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hallo paul,
wenn du pro tag zwei bis drei liter flüssigkeit zu dir nimmst, zwischen 0,8 und 1,3 kg entzug hast bei einer dialyse, dann hast du bestimmt noch 2,0 liter urinausscheidung. bei meiner dialyse- karriere war das so ähnlich wie bei dir.
nach fast sieben jahren dialyse ging die urin-ausscheidungsmenge jedoch auf 0,6 l zwischen zwei dialysen zurück.
ich glaube die nieren gewöhnen sich daran, nichts mehr tun zu müssen und stellen ihre arbeit darauf ein.
dieser effekt trat auch bei mehreren meiner dialyse-kameraden und kameradinnen ein.
meine bilanz zwischen zwei dialysen sieht nun folgendermaßen aus:
1. trinkmenge 2, 0 liter,
2. verdunstung über die haut und die lunge ca. 0,5 liter,
3.restausscheidung-urin 0,6 liter.
ergo bleibt für den dialyse-entzug ca. 1,0 liter übrig. wenn ich mehr trinke, wird es entsprechent mehr.
darauf wirst du dich im laufe der jahre einstellen müssen.
übrigens bleibt die feste nahrung in der bilanz unberücksichtigt. denn was über den mund rein geht, geht über den stuhl wieder raus.
einen rat kann ich dir noch geben. schreibe zwei wochen lang eine ess-und trinkbilanz, um dir vor augen zu halten was eigentlich so abgeht bezüglich trinken und essen. du weißt dann woran du bist mit dir.
zum beispiel so:

speisen und getränke menge g fett eiweiß mineralien
kohlehydrate usw.

morgens

mittags

abends bier 500 g ... .... .... .... ...

alles gute wünscht dir
scorpio

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 28 Okt 2001 19:19 #217667

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Hallo pad, hallo scorpio,

die Erfahrungen bezüglich der zurückgehenden Urinausscheidung haben wohl alle Dialysepatienten machen müssen. Die Maschine nimmt den Nieren einfach einen Teil ihrer Arbeit ab, und sie gewöhnen sich daran. So wichtig das für die Entgiftung ist, um so mehr ist es schade wegen der eigeschränkten Trinkmenge.

Ich selbst hatte von Anfang an keine Nieren, also auch keine Restausscheidung und habe inzwischen eine recht einfache Bilanz für mich herausgefunden.
Flüssigkeitshaltige Nahrung: Obst, Gemüse, Pudding, Eis, Soßen...., berechne ich immer wie reine Flüssigkeit, dafür alle anderen Nahrungsmittel überhaupt nicht.

Also z. B. Trinkmenge 500 ml
Obst und Gemüse ect. 800 g
ergibt 1200 g

Ausscheidung durch Stuhl, 500 ml
Schweiß, Atem
ergibt 800 ml Flüssigkeitseinlagerung

Tatsache ist, das im Organismus selbst auch jeden Tag 300 bis 500 ml Flüssigkeit gebildet werden, wovon wir nichts mitbekommen. Demzufolge könnte man sich die Abrechnung der Ausscheidungen (außer Urin, den natürlich ja) ersparen.

Ganz im Vertrauen: Ich berechne seit langem null komma nichts mehr. Ich halte mich an reine Flüssigkeitsmengen von 600 bis 800 ml am Tag und esse weniger von den wasserhaltigen Lebensmitteln. Dabei lasse ich mir weder Eintopf, noch Weintrauben, noch Schokoladeneis vermiesen! Über 2, 0 kg Gewichtszunahme komme ich meist nur am Wochenende.

Prost Bier, scorpio! *grins*

Alles Gute und lieben Gruss
Anja

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 29 Okt 2001 22:00 #217676

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hallo paul,
kann leider Deine Fragen nicht beantworten, da ich selbst noch ein Neuling bin. Habe aber auch eine Frage. Kennst Du vielleicht die Schweden-Diät? Ich nehme auf Raten des Arztes zur Zeit die Kartoffel-Ei-Diät zu mir und würde nun gern auch mal wechseln. . Vielleicht kennst Du diese ja. Alles Gute und viele Grüße Reiner

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 30 Okt 2001 09:35 #217679

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Hallo Reiner,
Du hast mich zwar nicht direkt angesprochen, ich will Dir aber trotzdem zu Deiner Diät aus eigenem Erleben berichten. Mein Nephrologe ist der Meinung, eine solche Diät würde nichts bringen. Zumal die Lebensqualität sehr darunter leidet. Meines Erachtens ist es aus medizinischer Sicht auch so, dass sich die Fachwelt absolut uneins darüber ist, ob Diät den Beginn der zwingend irgendwann notwendigen Dialyse nach hinten verschieben kann. Ich denke, es ist dabei egal, an welcher konkreten Art der chronischen Nierenerkrankung man selbst leidet. Also ich empfehle Dir, diesbezüglich mal einen anderen Nephrologen zu konsultieren, da ich aus meinem Bekanntenkreis her weiß, dass diese Art Diät sehr belastend ist. Einige Dialysepatienten haben mir auch schon berichtet, dass diese Diät mit Abstand das Schlimmste war, was sie erlebt haben. Selbst die Dialyse, vor der ja jeder naturgemäß große Angst hat, soll nicht so belastend sein und die Lebensqualität dermaßen einschränken, wie diese Diät, die Du machen sollst.
Viele Grüße vom Wartenden
Björn

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 30 Okt 2001 13:30 #217680

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Hallo Reiner,

ich hatte vor meiner Dialysepflichtigkeit die Schweden-Diät. Sie sollte schmackhafter und abwechslungsreicher sein als die Kartoffel-Ei-Diät. Mir schmeckte sie aber trotzdem nicht. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an das Wort Zwangsernährung - ich war damals 10 Jahre alt - weil sie mir auch oft Übelkeit und Erbrechen bescherte.
Die Schweden-Diät ist eine stark eiweißreduzierte Diät, mit der der Beginn der Dialyse hinausgezögert werden soll, weil die Konzentration der Harnpflichtigen Substanzen gesenkt wird.
Als ich nach drei Monaten Schweden-Diät trotzdem an die Dialyse kam, und ich danach wieder ein ganz normales Wurstbrot essen durfte, da war das wie eine Erlösung für mich.
Vielleicht empfinden Erwachsene diese Diät nicht so schlimm wie Kinder, denen ja sowieso oft dieses und jenes nicht schmeckt. Ich kenne Patienten, die durch eine eiweißreduzierte Kost, ihren Dialysebeginn, zum Teil bis zu mehreren Jahren, hinauszögern konnten. Ich denke, das hängt aber auch davon ab, wie weit die Niereninsuffizienz schon fortgeschritten ist.

Alles Gute
Uwe

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Re: Nachlassen der Ausscheidung 31 Okt 2001 15:26 #217695

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Mit einer Eiweiß reduzierten Ernährung kann man sicher den Verlauf einer Nierenkrankheit in einem frühen Stadium verlangsamen. Das gilt für alle Nierenkrankheiten, bei denen der Eiweißgehalt im Blut normal oder niedrig normal ist. Dabei sollte die tägliche Eiweißzufuhr so um 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Im Qualitätszirkel der Nephrologen der KV Koblenz waren wir uns einig, dass in einem späten Stadium der Niereninsuffizienz das Risiko in eine Mangelernährung zu rutschen, was mit einer erhöhten Sterblichkeit verbunden ist, wesentlich größer ist, als der vielleicht nur wenige Wochen spätere Dialysebeginn. Meiner Meinung macht eine solche extreme Diät, die aus der Ära vor dem breiten Einsatz der Dialyse stammt nur noch Sinn, wenn ein Mensch sich absolut gegen die Dialyse sträubt und noch einige Monate weiterleben will.

Mit freundlichen Grüßen.

Dr. Manfred Grieger

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Hi :)

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