Liebe MaWa, und allen anderen, die geschrieben haben,
ich habe 3 Kinder, ohne den Sohn, der wieder zu uns gezogen ist, um zu helfen, und ohne unsere Tochter, die auch meine Pflege mit wuppt, würde es zu Hause garnicht mehr gehen.
Mein 3. Sohn wohnt mit meiner Familie zu weit weg, und ich kann längere Strecken nicht mehr im Auto sitzen.
Den Teil der Familie (Sohn, beste Schwiegertochter der Welt plus 2 Enkeltöchter) sehe ich also leider nur selten.
Meine Tochter ist leider aus dem gemieteten Haus auf der anderen Straßenseite in ein eigenes Haus 3 Orte weiter gezogen, seitdem sehe ich sie und die 2 Kinder nur noch wenig.
Für die Enkelkinder, die sehr vorsichtig mit mir umgehen, bin ich glaube ich etwas unheimlich geworden.
Ich habe mich in den letzten Jahren sehr verändert. Covid macht ja (mittlerweile auch nachgewiesene ) Schäden im Gehirn, besonders betroffen u.a. die Amygdala, das Zentrum für Emotionen, für die noch kleinen Kinder ist es schwer auszuhalten, wenn Oma mit ihrem emotionslosen Gesicht dann auch noch mitten in der Erzählung aus ihrem spannenden Leben einfach abschaltet. Oder auch einfach einschläft....
Natürlich ist meine Familie meine größte Freude, auch wenn ich es ihnen nicht mehr zeigen kann.
Die neue Abhängigkeit von anderen war für mich am schwersten zu akzeptieren, ich muss um alles bitten, kann nichts für mich alleine erledigen, dabei war ich früher eine Macherin.....
Leider kann ich auch nur kurz draußen sein (war früher meine große Freude), mein Körper ist so kaputt, dass auch die Temperaturregulierung nicht mehr funktioniert, ich sitze bei 33 Grad schlotternd mit Jacke in der Sonne, bis dann nach 20 bis 30 min der Überlastungscrash kommt, mein Blutdruck saust in den Keller und ich schaffe es kaum noch rein ins Haus. Wenn dann niemand da ist, um mir zu helfen, liege ich da.... Meine Sturzgefährdung ist immens, selbst während der kuzen Strecken (vllt. 50 Trippelschritte), die ich noch am Rollator bewältigen kann. Sozusagen der Weg vom Bett zum Klo.
Ich kann also nur kurz raus, wenn jemand da ist, und alle arbeiten in Vollzeitjobs, auch mein Mann ist noch nicht bereit, seine Arbeit aufzugeben, solange er noch kann.
Cortison mag mein Nehrologe nur für längstens 5 Tage am Stück in absolut niedrigster Dosierung für mich, z.B., falls die Gicht zuschlägt, was sie GsD seit 1,5 Jahren nicht mehr hat.
Ich habe seit über 2 Monaten eine Schleimbeutelentzündung am Ellbogen, keine Ahnung, wovon, und mein Orthopäde behandelt sie nicht wirklich. Meine Hausärztin hat mich da hingeschickt, meinte, das müßte punktiert werden, zumal Schmerzen und Bewegungseinschränkung das Gehen am Rollator gerade zusätzlich erschweren, aber der Orthopäde hat abgewinkt, als er meinen verordneten zum Teil bis zu 17-Medikamente-Plan gesehen hat, er hat Angst vor Wechselwirkungen.... Und das, obwohl der Nephrologe gesagt hat, Cortison wäre in Ordnung, ich bräuchte ja den Arm und das hätte Vorrang, das der behandelt wird....
Es gibt auch einige off-label nutzbaren Medikamente gegen die PostCovid Schmerzen und auch einige der anderen Beschwerden, aber die vertragen sich wohl wirklich nicht mit meinem Medikamentencocktail...
Meine Pflanze bereitet mir tatsächlich ein paar kurze Momente der Freude jeden Tag, aber sonst ist da nur wenig.
Am besten geht es mir, wenn ich schlafe, und ich schlafe viel, ca. 16 Stunden jeden Tag. Leider ist der Schlaf nie erholsam. Ich erinnere von früher noch an dieses wohlige Gefühl, nach einer ungestörten Nacht (ich war Hebamme, mit Haus- und Geburtshausgeburtshilfe!) aufzuwachen. Das ist heute anders, ich schlafe höchstens 2 bis 3 Stunden am Stück, dann wieder kurz wach, dann wieder schlafen...
Diesen Text habe ich am Rechner vorgeschrieben, in diversen Wachphasen, dann hierherkopiert!

Deshalb ist wohl auch etwas verworren, unsortiert. Tut mir leid!
Danke auf jeden Fall allen, die bisher geantwortet haben und Tipps gegeben!
Silke/Skjaldbaka