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Manch mal möchte ich weg laufen 25 Jan 2013 20:40 #490311

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Mein Mann bekam 2001 eine Bakteriellen-Endocarditis mit allen drum und drann ( 4 Wochen Komma, Herzklappenersatz..und noch so paar Kleinigkeiten )
Da ich früher als Sanitäter tätig war ( Freizeitmäßig ) hat mich die ganze Familie immer gefragt wie es um meinen Mann aussieht, und man nahm meine Verfassung als Meßtab für seine Krankheit.
Da lernte ich schnell meine Gefühle zu Unterdrücken. Mein Satz hieß immer heulen kann ich hinterher.

Na übrig blieb ein Nierenversagen der dann zur Dialyse führte.

Klar waren wir davon nicht begeistert aber wir hatten fast 2 Jahre über Ernährung rausgeschunden hatte mir immer das Blutbild geben lassen und danach gekocht ;-).

Fuhren sogar in den Urlaub. Nur in England ( haben dort Verwandschaft )meinte mein Mann wir könnten Ihn ja mal wiederbeleben und so ein paar Tage dort die Klinik austesten.
Meine große Angst war komischer weise das ich nicht wollte das er dort stirbt er sollte wenigstens zu Hause sein. Ich wollte Ihn seinen Kindern und Familie zurückbringen.

Aber als dann ein Zeh am Fuß schwarz wurde...ach ihr möchtet nicht wissen was dann alles kam, mit Knochen rausschauen und allen drum und dran ende ist halt das er nun Beide Beine bis zum Knie ab hat.

Auch damit sind wir mehr oder weniger klar gekommen, da unsere Söhne mein Mann seit seiner Krankheit im Internet ein Online Game Spiel gemacht haben mit netten Menschen ging das immer sehr gut wenn ich an der Arbeit war.

Sein Sehen wurde immer schlechter und nach der Op der Linse ( grauer Star ) wurde er erst auf dem einen Auge Blind.

Als er im August nur den Rollstuhl wechselte wurde er auch auf dem anderen Auge blind.
Wir waren des wegen schon in der Marburger und Thübinger Uniklinik. Die Ärzte sagten ihm da ist nix mehr zu machen.....

Auch hat er nun rechts ein offenes Bein am Stump, ja und wenn es schlimmer wird will man weiter amputieren.
Sein allgemein Zustand ist nach der Dialyse nicht der beste die bekommen seinen Kreislauf nicht hoch und zu Hause sackt er ziemlich ab.

Er kann auch nicht mehr alleine sein er bekommt dann Panik so das wir nun fremde Hilfe für die Zeit wenn ich an der Arbeit bin geholt haben.

So nun zu mein Problem....
Mein Mann möchte das ich Versuch jemanden zu finden der ihm das Augenlicht wieder geben kann.

Wenn ich von der Arbeit komme soll ich sofort die E-mail durschauen ob nicht einer geantwortet hat.
Auch soll ich in America, England und weiß ich welche Länder fragen ob es nicht doch einen Arzt gibt der ihm helfen kann.

Ich drehe noch durch, ich kann doch nicht sagen es gibt keine Hilfe mehr da er hochgradig Gefäsverschluß hat und wir nicht wissen was als nächstest ausfällt.

Aber es ist auch das einzige was ihn noch hält weiter zu machen .....
Es ist ein verdamter Teufelskreis.

Ich muß auch hinterher in den Spiegel schauen könnnen.

Warum ich schreibe.......
Für uns Angehörigen ist es nicht einfach. Jeder der anruft oder uns trift ist die erste Frage wie geht es deinen Mann. Klar der ist schwer Krank und das bischen was wir haben ist dagegen pilepalle.....
Abe wenn wir Zahnschmerzen oder einen Erkältung haben tut das auch weh ;-).

Da mein Mann wirklich mächtig krank ist und wir täglich mit dem Sensemann leben aber das seit über 10 Jahre, läuft unser tägliches Leben nach ihm ab, d. h was es zum Mittag gibt bestimmt er entweder wegen den Werten oder doch zu viel Wasser oder seinen Wunsch was er möchte ( könnte doch sein letztes Essen sein ).

Auch können wir nicht mehr überall hin weil mein Mann nun auf den Rollstuhl angewiesen ist. Mich trifft es schon hart da ich meinen Sohn so nicht sehen kann der wohnt weiter weg, und hat nun eine Tochter bekommen.

Zu all den Problemen kommt noch die Krankenkasse mit denen ich mich um jedes einzelne Stück streiten kann. Meistens bekomme ich es erst nach mehreren Wiedersprüchen durch.

Ja und nun ist wenn ich von der Arbeit komme mein einziger Freiraum dieser PC wir können meinen Mann nicht mehr alleine lassen. Mehr Stunden durch die besorgte Betreuung kann ich mir nicht leisten, auch hat mein Mann mit fremden Leuten so seine Probleme und nun wo er nix sieht noch mehr.

Ja ich hab angefangen Kopfkino zu machen, ( was ich alles mache wenn ich alleine bin ) toll und hab dann ein schlechtes Gewissen weil das heißt ja.........
Ich sag immer ich bin ein Topf wo schön fest der Deckel drauf ist und man darf ja nicht umrühren was ich nun gerade tue... also höre ich lieber auf sonst......

Also wenn Ihr egal wo ihr seit mal die Angehörigen sieht drückt sie mal und sagt ich weiß was Ihr auch durch macht... weil man bekommt alles mit auch die Angst davor das der Mensch den man liebt geht und kann nix machen als einfach nur dasein....


Es gehört mehr Liebe dazu jemanden gehen zu lassen als Ihn um jeden Preis zu halten

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Re: Manch mal möchte ich weg laufen 26 Jan 2013 10:55 #490321

  • birgith
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Hallo Teestube,

dein Schreiben hat mich sehr berührt.

Ich bin auch der Patient habe aber keine großen Probleme so das
ich meinen Mann nicht so belaste.

Ich kann mir vorstellen das dein Mann das auch sehr belastet das Du
dein gesamtes Leben umstellen mußtest.

Ich wünsche Dir viel,viel Kraft der Herausforderung zu stellen.

Schönes Wochende

Birgit

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Re: Manch mal möchte ich weg laufen 02 Feb 2013 12:01 #490506

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Hallo Teestube,
du hast ja wirklich ein sehr, sehr schweres Schicksal. Hat dein Mann schon einmal daran gedacht, eine Psychotherapie zu machen, um sich auch mit einer neutralen Person aussprechen zu können? Oder gibt es bei euch eine Selbsthilfegruppe? So traurig es ist, aber manchmal wissen die Ärzte auch keinen Rat mehr. Ich wünsche dir und deinem Mann alles, alles Gute und dir viel Kraft.
Liebe Grüße, Chris

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